Sieben bewegte Jahrzehnte: Aus Anlass seines Gründungsjubiläums schaut der skatstädtische Traditionsverein auf seine Anfänge zurück und lenkt den Blick auch in die Zukunft. Foto: Lok Altenburg

An diesem Wochenende blickt der Traditionsverein Lok Altenburg auf 70 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Zu diesem Anlass verfasste Janko Jeßnitzer nachfolgenden Rückblick und eine Würdigung.

Die Wurzeln und die Geschichte der Lokomotive in Altenburg haben ihre Anfänge im Jahr 1927 unter dem Namen VFL Reichsbahn (Verein für Leibesübungen). Im Nationalsozialismus folgte eine schwere Zeit, die in einem Verbot des Sportvereines der Eisenbahner gipfelte. Nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Namen BSG Reichsbahn auftretend, erfolgte im Jahre 1950 die Reorganisation zur BSG Lokomotive. Der 70. Geburtstag der BSG ist auf den Tag genau am 25. Juli 2020. Die Gründungsversammlung fand übrigens um 19 Uhr im Wartesaal des Bahnhofes Altenburg statt. Das erste Sportbüro befand sich gleich neben dem Bahnhof – mit der Reichsbahn als Trägerbetrieb.

Vor 70 Jahren wurde der Sport neu aufgestellt und mit der Reorganisation begann ein anderes Kapitel in der langjährigen Geschichte von Lokomotive Altenburg. Die ersten Sektionen (Abteilungen) waren Fußball, Handball, Schach und Tischtennis. Es folgten Turnen, Touristik, Ski, die Allgemeine Sportgruppe, sowie die Sektionen Leichtathletik, Ringen, Schwimmen und Tennis. Der Verein erreichte mit 2055 Mitgliedern im Jahr 1986 den Höchststand. Die Zeiten haben einige Veränderungen gebracht. Mit der Wende im Jahre 1989 und durch die Neuordnung der Sportverbände der ehemaligen DDR wurde aus der BSG Lokomotive 1990 der SV Lokomotive Altenburg e.V. Aktuell werden 447 Mitglieder in sieben Abteilungen gezählt (Stand vom 1. Januar 2020).

Der SV Lokomotive Altenburg e.V. feiert das Jubiläum auf Grund der Corona-Krise erst im November. Es ist noch gar nicht so lange her, dass man sich zum 55. Jubiläum in der Brauerei und in der alten Lok-Turnhalle in Rasephas traf. Viele ehemalige Lok-Sportler folgten damals dem Aufruf und auch zum 60. und 65. Geburtstag in der Brauerei vereinte sich eine zahlreiche Mitgliedergemeinschaft.

Gern erinnern sich die Mitglieder an die Zeiten der Schwimmer im Nordbad, an den Tennisplatz, Tischtennis in der Thälmann-Schule oder an die erfolgreichen Zeiten der Ringer des Vereins in der Wenzelturnhalle und der Fußballer auf dem Plateau, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die zahlreichen Erfolge der Lok-Sportler im Altenburger Land, in Thüringen, in Deutschland und in der Welt belegen eindrucksvoll die Leistungen der Athleten und ihrer Trainer. Einen Auszug der Erfolge und die „Lok-DNA“ sind auf der Vereins-Internetseite unter www.lokomotive-altenburg.de veröffentlicht. Zahlreiche Sportler der Region haben Fußballspielen, Tischtennis, Ringen oder Schwimmen in diesem Verein gelernt. Viele von ihnen treiben auch im hohen Alter Sport. Dies gilt für die genannten Sportarten und die Abteilungen Gymnastik und Volleyball.

In der langjährigen, traditionsreichen Geschichte des Vereins spielte der Fußball immer eine Rolle. Die Männer- und Frauenmannschaften sowie die Nachwuchs-Lokkicker konnten seit Beginn der Gemeinschaft und mit Fairness dem runden Leder hinterherjagen. „Im Jahr 2015 wurde leider das Fußballspielen auf dem Plateau beendet, ein Umstand, welcher emotional und sportlich ein großer Fehler war“, so Werner Osten, Cheforganisator der jährlichen Fußball-Neujahrsturniere des SV Lok Altenburg im Goldenen Pflug. Die Lok-Mannschaften spielten seitdem auf den Plätzen der Skatbank-Arena. Den Mitgliedern der Alten Herren der Abteilung Fußball um Uwe Bauer und Steffen Herold sowie allen Helfern gilt ein besonderer Dank.

„Lok hat eine bewegte Zeit hinter sich und wir werden uns erneut dem Wandel stellen. Damit der Verein auch in Zukunft bestehen kann, fördern wir insbesondere wie bisher die ehrenamtliche Arbeit für Kinder, Jugendliche und Senioren“, so Janko Jeßnitzer im Weiteren. Und er ergänzt: „Zum 70-jährigen Jubiläum unserer ‚Lokomotive‘ bieten wir demnächst eine neue Abteilung Kindersport an. Es wird gemeinsame Schnuppertage mit den Trainern geben. Im Anschluss hat das Kind die Wahl für eine Sportart und erhält einen Schnupperpass der jeweiligen Abteilung. Dieser berechtigt viermal zum kostenfreien Training beim SV Lok Altenburg. Das neue Lok-Mitglied hat die Möglichkeit, sich nach Absprache auch in unseren anderen Abteilungen ohne Mehrbeitrag sportlich zu betätigen. Wir kennen keinen Verein im Altenburger Land und in der Stadt Altenburg, wo vergleichbares zu einem geringen Jahresbeitrag geboten wird. Wer möchte, kann freiwillig auch einen höheren Beitrag zahlen oder spenden.“

In den letzten drei Jahren erblickten bekanntlich jährlich über 400 Neugeborene im Altenburger Klinikum das Licht der Welt. Dies bedeutet für Lok, dass es sich weiterhin lohnt, in die Nachwuchsarbeit zu investieren, um langfristig die Sportgemeinschaft zu erweitern.

„Wir bieten Kindern die Möglichkeit, ihren Bewegungsdran auszuleben und schulen frühzeitig ihre motorischen Fähigkeiten. Das fördert zusätzlich ihr Selbstbewusstsein und hat einen positiven Effekt auf die geistige Entwicklung. Den eingeschlagenen Weg möchte der SV Lok Altenburg e.V. auch in Zukunft mit Fairness und Wertschätzung für alle Abteilungen weiterverfolgen.“

Zum Jubiläum dankt der Verein ausdrücklich all denjenigen, die allen ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern, Abteilungsleitern, Übungsleitern, Eltern, Großeltern, Helfern, Unterstützern und Sponsoren seit vielen Jahren Vertrauen, Anerkennung und Respekt entgegenbringen.

Ein besonderer Dank gilt dem Vereinsmanager und Vorsitzenden Dirk Zimmermann, den Abteilungsleitern Michael Klages (Ringen), Steffen Herold (Fußball-Interim), Henry Walde (Tischtennis), Brigitte Friedrich (Gymnastik), Christian Lang (Volleyball) und Harriet Mätsch (Schwimmen) sowie den erfahrenen und lizensierten Trainern und Übungsleitern Brigitte Friedrich, Oliver Gräfe, Matthias Klages, Viola Kühne, Gerd Manig, Harriet Mätsch, Eric Müller, Jaqueline Nastke, Adrien Nötzold und Laurin Jeßnitzer.

Den Übungsleitern Ines Bosse (2. Vorsitzende), Norbert Lach, Heide Korinth, Silko Ronas, Rene Friedrich, Rene Kozlowski, Michael Klages, Christa Ströer, Ines Ullrich, Christian Lang, Christa Wolf und Heinz Teichmann dankt der Verein ebenso für die geleistete Arbeit.

„Danke sagen wir auch für die Unterstützung, die wir in dieser Zeit durch den LSB, den KSB, Sportvereine, die Bürgerschaft und neue Vereins-Mitgliedschaften erfahren durften. Wünschen wir uns weiterhin einen harmonischen, reibungslosen Trainings- und Wettkampfbetrieb, Fairness sowie eine verletzungsfreie Zeit.“ Interessierte finden Kontakt zum Verein unter www.lokomotive-altenburg.de und Vorstand-SVLok@gmx.de.

Und noch eine Anmerkung: Fairness bedeutet anständiges Verhalten sowie eine gerechte und ehrliche Haltung gegenüber anderen Menschen. In Spiel und Sport bedeutet es, sich an die Spielregeln zu halten und damit Anstand und Gerechtigkeit zu wahren. Regeln der Fairness setzen auf einen Konsens und gleiche Bedingungen für die beteiligten Menschen (https://de.wikipedia.org/wiki/Fairness). Janko Jeßnitzer/RM

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