Armin Kühne mit dem Foto vom Sachsenplatz mit Badenden und die Betonansicht von heute. Foto: Regina Katzer

Zu einer interessanten Ausstellungseröffnung hatten am 3. Oktober, dem Feiertag der Deutschen Einheit, Kerstin Langner und Andreas J. Mueller ins Deutsche Fotomuseum im Agra Park Markkleeberg eingeladen.

Im Mittelpunkt der neuen Schau „Auferstanden aus Ruinen. Leipzig vor und nach der friedlichen Revolution“ stehen Arbeiten eines bekannten Fotokünstlers, der schon seit Jahrzehnten wie kein anderer die Stadtentwicklung dokumentiert: „In Leipzig muss man Armin Kühne nicht vorstellen. Er ist ein Urgestein und ein guter Bildchronist ähnlich wie Hermann Walter“, so Laudator Andreas J. Mueller, der auch die Idee einer Sonderausstellung zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution hatte. Die Fotos beleuchten das Stadtbild Ende der 1980er-Jahre und heute. Entstanden sind Vorher-Nachher-Bilder, die bei den anwesenden Gästen wie dem Verleger Thomas Liebscher, Karikaturist Ulrich Forchner, Tier- und Naturfotograf Harald Lange und Kolumnist Hartwig Hochstein für viel Staunen und auch Diskussionen sorgten.

Viele der insgesamt 30 Bildpaare sind verblüffend: Wie beispielsweise das Foto vom Sachsenplatz, das leicht bekleidete Menschen vergnüglich badend in den Springbrunnen zeigt. Die heutige Ansicht vom Eingang der Tourist-Information in der Katharinenstraße prallt an den Neubauten ab, denn der markante Platz mit den Pusteblumen-Brunnen ist nicht mehr existent.

Kühnes fulminante Dokumente der Zeitgeschichte, die sogenannten Wandel-Fotos, sind bereits in vier Bildbänden festgehalten – in Zusammenarbeit mit Niels Gormsen, dem ehemaligen Baubürgermeister der Stadt Leipzig, der 2018 verstorben ist.

Tipp: Zu sehen sind die Leipzig-Fotos von Armin Kühne bis zum 9. Februar 2020, täglich außer montags von 13 bis 18 Uhr.

*

Frank (2.v.l.) und Steffen Gottert (r.) besuchen ihre Lauffreunde Tosca und Werner Loose in Großpösna. Foto: Regina Katzer

„Unser Fitnessraum ist die Natur“, sagen Frank (79) und Steffen (76) Gottert wie aus einem Munde. Zum Abschluss eines jeden Tages geht es für die Brüder, die seit 2002 auch als Nachbarn in Leipzig-Holzhausen leben, gemeinsam auf die Laufpiste, und das schon seit Jahrzehnten. Im April dieses Jahres hat der Ältere ein Buch veröffentlicht, das die Geschichte der Marathonläufe in Leipzig von 1897 bis 2018 beleuchtet. Fünf Jahre lang hat Frank Gottert, der ursprünglich Maurer gelernt hat, später Wirtschaftswissenschaften studierte und als Dozent für private Bildungsträger arbeitete, umfangreiches Material zusammengetragen, unzählige Ergebnislisten recherchiert und aussagekräftige Bilder herausgesucht. Zum Laufen hat ihn übrigens sein älterer Bruder Klaus animiert, der seine Runden nicht alleine drehen wollte und den Kleinen einfach mitgelotst hat.

Ihren größten persönlichen Erfolg haben Frank und Steffen gemeinsam erleben dürfen: Bei der DDR-Meisterschaft 1969 stand Steffen, gelernter Zimmermann und studierter Lehrer für Sport, auf dem obersten Podest, Frank wurde Vierter. „Das war vor genau 50 Jahren und wir hatten 30 Grad“, erinnert sich der Jüngere, der inzwischen dreifacher Opa ist. 2019 haben die Laufbrüder schon 20 Wettkämpfe bestritten und das Jahr ist noch nicht zu Ende. „Vor zwei Jahren bin ich in 4:50 Stunden meinen letzten Marathon in Wroclaw gelaufen und wurde Europameister der Senioren“, erzählt der Hobbysportler ganz bescheiden. Für den Spätherbst plant der lauffreudige Leipziger auch Lesungen zum Buch. Dann gibt’s noch mehr Geschichten rund um das 42 Kilometer lange Läuferspektakel.

Regina Katzer

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here