Präsenzunterricht ist derzeit in den Musikschulen nicht erlaubt. Foto: Musikschule Döbeln

Seit dem 2. November steht auch in der Döbelner Musikschule alles wieder still, wie bereits im Frühjahr. Der Präsenz-Unterricht ruht –  vorerst bis zum Ende des Monats.

„Das ist in der Allgemeinverfügung der Sächsischen Staatsregierung festgeschrieben. Daran müssen wir uns halten“, bedauert Margot Berthold, die Leiterin der Mittelsächsischen Musikschule, zu der neben dem Döbelner Standort auch die Musikschulen in Freiberg, Mittweida und Flöha gehören. Allerdings sei es nur schwer zu erklären, dass in Schulen 25 Schülerinnen und Schüler ohne Abstand und Maske unterrichtet werden dürfen, aber in der Musikschule nicht mal Einzelunterricht möglich sei. Dennoch müsse man die Vorgaben der Landesregierung so akzeptieren, schließlich finanziert das Land Sachsen die Musikschule Mittelsachsen zu einem Drittel.

Der Landesverband der Musikschulen hat vor einigen Tagen einen Brief an den sächsischen Ministerpräsidenten geschrieben und darin um eine Ausnahmegenehmigung für Musikschulen gebeten. „Wir müssen jetzt auf die Antwort warten. Dabei brauchen wir Geduld“, weiß Margot Berthold. Unabhängig von der Antwort auf den Brief des Landesverbandes versuche man, verschiedene Angebote über Online-Unterricht abzudecken – so, wie während des ersten Lockdowns im Frühjahr.

„Online-Unterricht kann den Präsenzunterricht niemals ersetzen. Das ist ein Fakt. Und er funktioniert auch nicht überall – unter anderem wegen technischer Probleme, vor allem auf dem Land“, erklärt die Musikschulleiterin. Orchester- und Ensemble-Proben sind aktuell ebenso wenig online möglich wie das Training der Tanzgruppen und die Musikalische Früherziehung können nicht online angeboten werden.  Wie im Frühjahr geht Margot Berthold dennoch davon aus, dass mehr als 50 Prozent der Unterrichtsangebote über Online-Unterricht abgedeckt werden können.

Während des ersten Lockdowns habe es überraschend nur einen geringen Rückgang der Schülerzahlen gegeben. Alle seien froh gewesen, „dass es die Musikschulen gab und wir Unterricht möglich gemacht haben.“ – „Die erste Corona-Welle hat uns glücklicherweise nicht so sehr geschadet, wie ich es befürchtet hatte. Welchen Schaden die zweite Welle anrichtet, können wir erst hinterher sagen“, blickt Margot Berthold voraus: „Jetzt müssen wir Geduld haben. Das Wichtigste ist, dass wir unseren Optimismus nicht verlieren.“
Dass nach dem Ablauf des aktuellen Lockdowns am 1. Dezember alles wieder „seinen gewohnten Gang geht“, daran mag allerdings auch die Musikschulleiterin nicht so richtig glauben. Auch Konzerte werde es wohl in den kommenden Monaten nicht geben.

So war das ursprünglich für den 6. Dezember geplante traditionelle Adventskonzert in der Döbelner St.-Nikolai-Kirche bereits vor den Herbstferien abgesagt worden. Auch die Austragung des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ erscheint angesichts der aktuellen Corona-Entwicklungen im kommenden Frühjahr eher unwahrscheinlich. Die Leiterin ist vorsichtig optimistisch, dass im Mai wieder mit Konzerten gestartet werden kann. Das für dieses Jahr geplante Festkonzert zum 20-jährigen Bestehen des Fördervereins und dem 70+1-jährigen Bestehen der Musikschule ist aktuell für den 7. Mai 2021 geplant. Doch das ist aktuell noch Zukunftsmusik. Aktuell geht es darum, „das Beste aus der aktuellen Lockdown-Situation zu machen.“  A. Neustadt

Übrigens: Trotz des Lockdowns können sich derzeit Interessenten in der Musikschule für die unterschiedlichsten Fächer anmelden. Unter www.kultur-mittelsachsen.de findet man unter anderem eine Übersicht über die möglichen Fächer und das entsprechende Anmeldeformular.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here