Die Bauarbeiten gehen voran: Stephan Conrad beim Bau der künftigen Sitzecke. Foto: Andreas Neustadt

Döbeln. Was lange währt wird richtig gut. Seit Monaten wurden Pläne für den Umbau des Cafés Courage in der Bahnhofstraße geschmiedet, Gedanken ausgetauscht und Vorbereitungen getroffen. Seit dieser Woche wird nun kräftig gewerkelt – nach dem Motto „aus Alt mach Neu“.

So wird zum Beispiel aus der einstigen Garderobe ein großer Blumentopf, aus dem Holz des ehemalige Podestes entsteht unter anderem eine Sitzecke und auch die Bar wird komplett selbst gezimmert. Zum Start der Bauwochen konnte sich Treibhaus-Geschäftsführerin Judith Sophie Schilling über insgesamt 12 Helferinnen und Helfer freuen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Feedback der Leute. Die Runde der Mitwirkenden ist breit gefächert, das war auch schon bei den Design-Workshops so. Wir haben schon an den ersten Tagen einiges geschafft. Ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Zeitplan einhalten können“, so die Geschäftsführerin.

Der Plan sei, die Bauarbeiten bis zum 14. August abzuschließen. Danach sollen die Gestaltungsarbeiten folgen. Dafür sollen Ende August (der konkrete Termin steht noch nicht fest) in einem Workshop gemeinsam mit dem Team von „Recycle on the Spot“ aus Berlin im Rahmen des Courage Design Projektes unter anderem acht Lampenschirme, Übertöpfe und andere Gimmicks aus altem Plastik entstehen.

Die Wiedereröffnung des Cafés Courage ist für den 4. September, dem Geburtstag des Treibhaus e.V., geplant. Was aber genau an diesem Tag stattfinden wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest. Das hängt vor allem von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Die intensiven Umbauarbeiten im Café, inklusive der verschiedenen Workshops, kosten insgesamt 24.000 Euro. Im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne konnten zur Finanzierung des Courage Design Projektes insgesamt 6 579,00 Euro für den Umbau „eingesammelt“ werden. Gefördert wird der Umbau durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Unterstützt werden die aktuellen Bauarbeiten außerdem vom Land in Sicht e.V. in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen. Wer Lust hat, sich an dem Umbau zu beteiligen, kann einfach von Montag bis Freitag ab 10 Uhr vorbeikommen und mit anpacken.

Durch die Corona-Zeit ist der Treibhaus e.V. bislang gut gekommen. Während der Schließzeit von Mitte März bis Mitte Mai konnte der Verein einige digitale Angebote machen. „Allerdings hat das im sozialen Bereich auch seine Grenzen. Sozialarbeit lebt einfach vom direkten Kontakt“, weiß Judith Sophie Schilling. Außerdem habe man sich im Frühjahr sehr viel mit dem Umbau des Hauses beschäftigt. „Langweilig war uns definitiv nicht“, sagt sie mit einem Lächeln. Aktuell sei das Haus wieder gut besucht. Bis auf einige Angebote im Haus der Vielfalt, dem ehemaligen Frauenzentrum in der Zwingerstraße 3/4, sei der der Veranstaltungsplan aktuell noch sehr leer. Das soll sich aber im nächsten Monat deutlich ändern. „Im September ist unser Veranstaltungsplan schon wieder ziemlich voll. Wir hoffen natürlich, dass das mit der aktuellen Corona-Entwicklung auch so bleibt“, so Judith Sophie Schilling weiter. Andreas Neustadt

Für den Workshop zur Herstellung der Gestaltungselemente wird derzeit noch Plastik (nur Polypropylen / Kurzzeichen PP) gesucht. Polypropylen ist zum Beispiel in Lebensmittel-Verpackungen, alter Tupperware oder kaputten Gartenstühle enthalten. Wer den Treibhaus e.V. unterstützen möchte, kann seine Plastikreste gern von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16.30 Uhr im Treibhaus e.V. (Bahnhofstraße 56) abgeben.

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