Die Georg-Schwarz-Brücken in Leipzig werden saniert. Staus sollen dadurch bald der Vergangenheit angehören. Foto: André Kempner
Die Georg-Schwarz-Brücken in Leipzig werden saniert. Staus sollen dadurch bald der Vergangenheit angehören. Foto: André Kempner

Leipzig bekommt eine neue Baustelle: Die Landesdirektion Sachsen hat den Ersatzneubau der Georg-Schwarz-Brücken und den Ausbau der Straße Am Ritterschlößchen genehmigt. Ein Geh- und Radweg, neue Straßenbahngleise sowie eine Park-and-Ride-Anlage sind ebenfalls Bestandteil der Planung.

Die Georg-Schwarz-Brücken sind derzeit in einem schlechten baulichen Zustand. Für Kraftfahrzeuge mit über 3,5 Tonnen und mehr als eine Straßenbahn sind die Brücken daher bereits gesperrt. Für Radfahrer besteht auf der viel befahrenen Tangente aufgrund eines fehlenden separaten Radwegs ein hohes Unfallrisiko.

Auch sichere, barrierefreie Querungsmöglichkeiten und Haltestellen sind derzeit nicht vorhanden. Zudem ist die jetzige Verkehrsstruktur in den täglichen Spitzenstunden häufig überlastet – Rückstaus und sogar Behinderungen der Straßenbahn, die sich die Gleise mit dem Straßenverkehr teilt, sind oft die Folge.

Ersatzneubau der beiden Brückenbauwerke

Im Zentrum der Planung steht zunächst der Ersatzneubau der beiden Brückenbauwerke im Zuge der Georg-Schwarz-Straße über die Anlage der Deutschen Bahn AG. Dabei soll der derzeit vorhandene Doppelknoten zu einem Knotenpunkt zusammengefasst werden. Durch die entstehende Verbindung der Ludwig-Hupfeld-Straße mit der Straße Am Ritterschlößchen können Fahrzeuge, die in dieser Richtung verkehren, dann in nur einer Ampelphase den Knoten passieren.

Parallel zur Straße Am Ritterschlößchen, zur Heinrich-Heine-Straße, der Bahnlinie und unterhalb des neuen Brückenbauwerkes ist der Bau eines über 500 Meter langen Geh- und Radweges geplant. An allen weiteren vom Bau betroffenen Trassen wird ein Radfahrstreifen angelegt.

Die Haltestelle „Bahnhof Leutzsch“ der stark frequentierten Straßenbahnlinie 7 wird einen barrierefreien Neubau in der Mitte der Georg-Schwarz-Straße erhalten. Im Zuge dessen werden die Gleise von der Fahrbahn separiert und verlaufen künftig mittig über die Brücke. Mit der geplanten Erweiterung des Gleismittenabstandes auf 2,80 Meter wird der Einsatz von breiteren Straßenbahnen ermöglicht, die bis zu 25 Prozent mehr Fahrgäste befördern können und höheren Komfort bieten.

Treppen und Aufzüge sollen erneuert werden

Neue Treppen und Aufzüge sorgen für einen komfortablen Umstieg von der Straßenbahnhaltestelle zur S-Bahn und zum Regionalverkehr im darunterliegenden Bahnhof. Dadurch soll das Nahverkehrsangebot aufgewertet und insbesondere für Berufspendler ein Anreiz geschaffen werden, um das Leipziger Straßennetz vom motorisierten Individualverkehr zu entlasten. Um die Beförderungskapazitäten des ÖPNV potentiell zu erhöhen, entsteht in der Gleisschleife an der Philipp-Reis-Straße eine weitere barrierefreie Haltestelle, die perspektivisch für eine zusätzliche Straßenbahnlinie genutzt werden kann.

Eine neue Park-and-Ride-Anlage, ebenfalls in der Gleisschleife Philipp-Reis-Straße, soll mehr Stellplätze für den Individualverkehr aus dem Umland und den Tourismus bereithalten. Auch Gäste von Großveranstaltungen in der Innenstadt, der Arena und im Stadion können dort künftig bequem das Auto stehen lassen und dank optimaler Verknüpfungsvoraussetzungen mit S-Bahn, Regionalbahn oder Straßenbahn weiterfahren.

Der Planfeststellungsbeschluss wird in der Stadt Leipzig öffentlich ausgelegt, auf der Internetseite der Landesdirektion Sachsen veröffentlicht und allen Verfahrensbeteiligten zugestellt. Vorhabenträgerin für den Neubau und die Änderung der Betriebsanlagen für Straßenbahnen ist die Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH. Die Stadt Leipzig ist als zuständiger Straßenbaulastträger Vorhabenträgerin für den Ersatzneubau der Georg-Schwarz-Brücken. red.

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