Die sechs Wochen alten Schneeleoparden-Zwillinge im Zoo Leipzig wurden erstmals von Mutter Chandra, 7, getrennt und dem Tierarzt vorgestellt. Dabei wurde festgestellt, dass es sich um zwei Katzen handelt. Hier mit den Pflegerinnen Maria Raitzig und Ronja Siegmund. Foto: Zoo Leipzig

Leipzig. Dies sind die ganz aktuellen, tierischen Neuigkeiten aus dem Zoo Leipzig: Da wären zum einen die Grauhals-Kronenkraniche, die sich über den ersten Nachwuchs freuen können – und mit ihnen das ganze Zoo-Team, immerhin ist es der erste Zuchterfolg der Tierart in der Kiwara-Savanne. Und andererseits war auch die erste Tierarztvisite der Schneeleoparden-Zwillinge ein erfreuliches Ereignis. Daumen hoch, alles im grünen Bereich – so könnte man das Visitenergebnis für die beiden Schneeleoparden kurz zusammenfassen. Der Termin war in mehrfacher Hinsicht eine aufregende Angelegenheit: Immerhin wurde die beiden Jungtiere zum ersten Mal von Mutter Chandra getrennt. „Es war in der Tat ein spannender Moment für uns alle. Einerseits haben wir das Rätsel des Geschlechts der Zwillinge lösen können – es handelt sich um zwei Katzen – und andererseits konnten wir uns zusammen mit dem Tierarzt vergewissern, dass sich die Jungtiere gut entwickeln, gesund sind und bereits drei Kilogramm auf die Waage bringen“, freute sich Bereichsleiter Thomas Günther. Allerdings müssen sich Besucherinnen und Besucher im Zoo Leipzig noch gedulden: Die Zwillinge, die immer agiler werden und bereits erste Ausflüge außerhalb der Wurfbox unternehmen, werden allerdings noch einige Zeit hinter den Kulissen der Leopardenanlage bleiben. Noch sind sie altersbedingt nicht in der Lage, der Mutter auf die Außenanlage von Himalaya zu folgen.

Einschränkungen, die für den Nachwuchs bei den Grauhals-Kronenkranichen nicht gelten: Das Dreiergespann aus Eltern und Küken kann man gut am Rande der Kiwara-Savanne hin zur Nashornanlage beobachten. „Für uns ist es nach der langen Zeit des Wartens ein wahrer Glücksumstand, dass das Paar endlich erfolgreich gezüchtet hat und das Jungtier auch versorgt“, erklärte Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Er wies darauf hin, dass die Grauhals-Kronenkraniche nicht nur eine der attraktivsten Kranicharten sind, sondern mittlerweile leider zu den stark gefährdeten afrikanischen Vogelarten zählen. Die Hoffung: Das Küken möge sich weiterhin gut entwickeln. Die Eltern sind seit 2017 in Leipzig, das Küken schlüpfte am 1. Oktober nach 31 Tagen der Brut.

Und zu guter Letzt muss auch über einen Abschied gesprochen werden: Die 48 Jahre alte Elefantenkuh Saida hat in diesen Tagen den Zoo Leipzig in Richtung Zoo Karlsruhe per Spezialtransport verlassen. Die dortige Einrichtung hat im Masterplan eine Altersresidenz für Elefantenkühe fest verankert und diese vorletztes Jahr in Betrieb genommen. Es ist das erste Projekt dieser Art in Europa und bietet Zoos, die sich ausschließlich auf die Zucht der stark gefährdeten Asiatischen Elefanten konzentrieren, die Möglichkeit, ältere Tiere in eine ihren Bedürfnissen angepasste Anlage geben zu können. Saida wird auf die Elefantenkuh Jenny (38) treffen, die sich aus ihrer gemeinsamen Zeit im Tierpark Hamburg kennen.

Zoodirektor Prof. Jörg Junhold erklärte zudem, dass auch die Elefantenkuh Don Chung (38) Leipzig perspektivisch verlassen wird. Auch sie ist in der neuen Elefantenherde um Leitkuh Kewa und Bulle Voi Nam nicht wirklich angekommen. Weil das keine Dauerlösung sein kann, hat der Zoo Leipzig in Abstimmung mit dem EEP im Tierpark Cottbus eine neue Bleibe für Don Chung gefunden.

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