Sie schmücken und schmecken: Andrea Schmidt hat noch tonnenweise Halloweenkürbisse auf dem Hof. Fotos: PICTURE POINT/Kerstin Dölitzsch

Von Thomas Gillmeister

Landwirtin Andrea Schmidt (52) ist eine Gewinnerin des Glutsommers. Denn die Kürbisse auf ihren Feldern wuchsen bei den hohen Temperaturen prächtig. So können sich die Betreiberin des Kürbisdomizils in Zwethau bei Torgau über eine Traumernte und Halloweenfreunde über gute Gruselfrüchte freuen.

Da folgte die Züchterin vor Jahren der richtigen Eingebung, als sie für ihre Kürbisfelder extra einen Brunnen bohren ließ. „Ohne ihn hätten wir in diesem Sommer auf dem Trockenen gesessen“, ist sich Andrea Schmidt bewusst. Zwar fühlen sich die Kürbispflanzen bei hohen Temperaturen sichtlich wohl, doch benötigen sie dafür umso mehr Wasser. „Unsere Beregnungsanlagen liefen monatelang Nacht für Nacht“, erzählt die Expertin. In den Anfangsjahren ihres Abenteuers Kürbisplantage wässerte sie zusammen mit ihrem Mann Jörg die Pflanzen noch einzeln mit der Gießkanne. „Das hätte in dieser Saison gar nichts gebracht“, weiß die Landwirtin. Sie setzt jährlich etwa 14.000 selbst vorgezogene einjährige Pflänzchen in den Boden und pflegt sie bis zur Ernte. Jetzt vor Halloween herrscht Hochsaison auf dem Hof.

Rund 150 Sorten bietet die gebürtige Torgauerin dort an: vom Spaghettikürbis über den Butternusskürbis bis hin zum allseits bekannten halloweentauglichen roten Zentner.

Das nordsächsische Domizil hat sich mittlerweile zu einer Fruchtgemüseoase mit Erlebnisgastronomie entwickelt. Zum Kürbis-Kosmos zählt inzwischen auch ein kleines Museum, in dem sich alles um Kalebassen dreht. „Die Flaschenkürbisse sind faszinierend“, schwärmt Andrea Schmidt. „Überall auf der Welt werden aus ihnen ganz praktische Dinge gefertigt.“ Die Kalebassen-Kennerin begann, sie aus allen Kontinenten zusammenzutragen. Aus ihrem Hobby ist die Ausstellung entstanden, in der die Kreative beispielsweise Musikinstrumente, Vasen und Vogelhäuser präsentiert und Geschichten zu ihnen erzählen kann. Wenn die zweifache Mutter noch Zeit hat, stellt sie in der Werkstatt aus eigenen Kalebassen Dekorationen her.

„Das Trocknen von grünen Flaschenkürbissen ist ja eine Wissenschaft für sich“, sagt die Naturfreundin. „Aber in diesem Jahr war es so warm, dass die langen Früchte unkompliziert unter freiem Himmel trockneten.“ Wobei wir wieder beim Wetter wären. Die Kürbisbäuerin hofft, dass es sich auch an diesem Sonntag von der besten Seite zeigt. Denn dann haben alle Halloween-Anhänger noch Gelegenheit, sich auf dem Hof mit richtig dicken Gute-Laune-Dingern einzudecken. Außerdem gibt‘s Tipps rund ums Schnitzen und Bemalen von Kürbissen für die grusligste Nacht des Jahres.             www.leipziger-rundschau.de

Kontakt: www.kuerbisdomizil.de

 

 

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