Insgesamt 19 große, alte Bäume müssen im Schlosspark Zschepplin weichen. Diesen hat der Riesenporling und die Rußrindenkrankheit zugesetzt. Foto: Wolfgang Sens

Ketttensägen werden voraussichtlich schon in den nächsten Tage im Zscheppliner Schlosspark den Ton angeben. Mitarbeiter der Firma Muldenwald Landschaftspflege aus Canitz werden dann insgesamt 19 große Bäume fällen, die inzwischen eine echte Gefährdung darstellen.

Wie Bernd Knoblich, dessen Landschaftsarchitekturbüro seinen Sitz in unmittelbarer Nähe hat, gegenüber der LVZ erklärte, handelt es sich dabei um 16 Ahornbäume und drei Buchen, wobei Letztere einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern haben.

Die Ahornbäume leiden unter der Rußrindenkrankheit, die Buchen sind vom Riesenporling befallen. In beiden Fällen handelt es sich damit um einen Holz zersetzenden Pilz. Die Bäume, deren Holz nicht verwertbar ist, müssen aber nicht nur raus, weil sie spätestens beim nächsten Sturm umfallen könnten, sondern auch weil sich die Sporen der Pilze sonst weiter verbreiten.

Für die Canitzer Firma, die mit 16 000 Euro das günstige Angebot unterbreitet hat, ist es ein technisch nicht ganz einfacher Auftrag. Denn zum einen müssen Bäume, die von der Rußrindenkrankheit befallen sind, im Vollkörperanzug mit Maske gefällt werden. Zum anderen sind die großen Buchen innerhalb des Parkes nicht so einfach mit schwerer Technik zu erreichen.

Mit dem Schlosspark Zschepplin rücken die Folgen des Klimawandels und der drei zurückliegenden trockenen Jahre einmal mehr in den Fokus. Bereits im Sommer musste der Schlosspark wegen des Eichenprozessionsspinners gesperrt worden. Diese Sperrung, so informierte Bürgermeister Kay Kunath (parteilos) im jüngsten Gemeinderat, sei inzwischen zwar aufgehoben worden. Dennoch, so lautet die Empfehlung von Bernd Knoblich, sei ein Aufenthalt unter den Eichen nicht zu empfehlen. Die Brennhaare der Raupe würden schließlich auch am Boden bis zu drei Jahre überdauern.

Unabhängig davon, so informierte Ortsvorsteher Falk Bodenhausen, soll am Sonnabend, dem 14. November, ab 9 Uhr der alljährliche Parkeinsatz stattfinden. Er hofft, dass sich, wie in den Vorjahren, mindestens wieder 20 bis 30 Leute einfinden, die das Laub von den Wegen entfernen, in den Weg ragende Äste schneiden und den Müll aufsammeln. Der Arbeitseinsatz soll dann gegen 12 Uhr bei einem gemeinsamen Grillen, zu dem der Förderverein der Feuerwehr Zschepplin einlädt, ausklingen. Ilka Fischer

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