Jessica Gückel ist aktuell die letzte Nachwuchssportlerin beim Döbelner SV, die sich mit den sächsischen Spitzenkräften messen kann. Foto: Jörg Schreiber

Döbeln. Die Erleichterung ist Jörg Dathe deutlich anzusehen. Das Vereins-Urgestein und ehemalige Vorsitzende des SV Vorwärts Döbeln freut sich, dass der Tischtennis-Spielbetrieb langsam wieder „hochgefahren wird“.

Nachdem einige Mädchen und Jungen in der vergangenen Woche bereits bei einem großen Nachwuchsturnier beim Kooperationspartner Borussia Düsseldorf am Start waren, fliegen am kommenden Wochenende die kleinen Kunststoff-Bälle auch endlich wieder durch die heimische Sporthalle Burgstraße. Beim Ranglistenturnier sind die besten Spielerinnen und Spieler aus ganz Sachsen am Start. Während am Samstag der Nachwuchs an der Platte sein Können zeigt, kämpfen am Sonntag die Erwachsenen um Punkte für die sächsische Rangliste. „Seit dem 5. Mai dürfen wir wieder trainieren. Es ist wichtig, dass es nun auch endlich wieder mit Wettkämpfen los geht – wenn auch mit Einschränkungen“, weiß Jörg Dathe und erklärt: „Unter anderem hat jeder Spieler oder jede Spielerin seine eigenen Bälle. Außerdem gibt es jeweils nur einen Betreuer im Innenraum.“

Mittendrin im Kampf um Ranglistenpunkte sind am kommenden Wochenende mit Torsten Dathe, Jessica Gückel und Verena Spindler auch drei Mitglieder des Döbelner Vereins, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Und während die Döbelner Tischtennisspieler in den 1990er und 2000er Jahren – auch gemeinsam mit dem TTC Eilenburg als ITTC Sachsen Döbeln – bundesweit und sogar im Europapokal für Furore sorgten, steht seit einigen Jahren der Breitensport im Mittelpunkt des täglichen Trainings- und Spielbetriebs. Aktuell hat der Verein 380 Mitglieder, darunter überwiegend Kinder und Jugendliche. Und wenn doch einmal ein Talent heraussticht, geht es nach Dresden, Chemnitz oder Leipzig. Richtig zufrieden ist Jörg Dathe derzeit nicht mit der aktuellen Situation im Nachwuchs. Deshalb sollen in der Nachwuchsarbeit neue Akzente gesetzt werden. „Wir waren der erste Verein in Sachsen, der Tischtennis als Schulsport und in Kitas angeboten hat. Das wollen wir wieder anschieben“, erklärt er.

Dank eines Trainers aus Eilenburg gibt es im kommenden Schuljahr wieder ein GTA-Angebot im Tischtennis und Trainingseinheiten für Schichtarbeiter. Das Geschehen beim SV Vorwärts, der derzeit etwa 380 Mitglieder hat, geht weit über den kleinen Kunststoff-Ball hinaus. Seit Jahren engagiert sich der Verein mit verschiedenen Projekten im Bereich der Integrationsarbeit. Durch das Projekt „Sport baut Brücken“ schloss der Verein Mitte der 1990er Jahre eine Kooperation mit dem besten deutschen Tischtennisverein, Borussia Düsseldorf. „Beide Vereine sind sich ähnlich. Sowohl bei uns als auch bei den Düsseldorfern geht es um’s ganzheitliche Sporttreiben“, erklärt Jörg Dathe. Dank dieser Kooperation ist regelmäßig auch die Tischtennis-Weltelite in der Sporthalle Burgstraße zu Gast. Allen voran der deutsche Vorzeigespieler Timo Boll, der immer wieder gern nach Döbeln kommt.

In den letzten Jahren kämpften die Düsseldorfer gleich mehrmals in der Stiefelstadt um Bundesliga-Punkte. Anfang des kommenden Jahres soll es wieder soweit sein. Wer der Gegner sein wird, steht noch nicht fest. „Wir müssen schauen, wie sich die Corona-Pandemie in den kommenden Monaten entwickelt. Aber die Planungen laufen aktuell – wir hoffen, dass es klappt. Es wird mit Sicherheit wieder ein Highlight für uns alle“, blickt Jörg Dathe voraus: „Beim letzten Mal waren 1500 Zuschauer dabei.“ Mit dem Bundesliga-Spieltag soll auch das 30-jährige Vereinsjubiläum nachgefeiert werden. Eigentlich war für den 3. Oktober die Jubiläums-Party geplant. Die muss wegen der aktuellen Corona-Pandemie ausfallen. Andreas Neustadt

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