Mitmachen beim „Bach-Wald-Crowdfunding“ lohnt sich: Eva Scheibelt präsentiert den Fächer vom Bacharchiv, den man als exklusives Geschenk erhalten kann. Foto: André Kempner

Die Stiftung Wald für Sachsen und das Bachfest Leipzig wagen gemeinsam ein ehrgeiziges Projekt – die Neuanpflanzung eines Mischwaldes in der Nähe des Bach-Ortes Störmthal bei Leipzig. Ab dem 21. November werden die ersten Bäume gesetzt. Eine Crowdfunding-Kampagne soll hierfür bis zu drei Hektar Wald finanzieren: Bach-Liebhaber aus aller Welt werden bis zum 6. Dezember mit exklusiven Geschenken umworben.

Der neue „Johann-Sebastian-Bach-Wald“ entsteht als Sichtschutzwald am Westufer des Störmthaler Sees. Der Hintergrund dieser Ortswahl: Wenige Monate nach seinem Amtsantritt als Thomaskantor prüfte Johann Sebastian Bach in der Kirche des Dorfes das Instrument des Orgelbauers Zacharias Hildebrandt – und weihte dieses mit der hierfür komponierten Kantate „Höchsterwünschtes Freudenfest“, BWV 194, ein. Die Störmthaler Orgel zählt heute zu den wenigen weitgehend im Originalzustand erhaltenen Bach-Orgeln.

Im 20. Jahrhundert veränderte sich die Landschaft um Störmthal bei Leipzig durch die Nähe zum ehemaligen Braunkohle-Tagebau „Espenhain“ stark. Heute ist an die Stelle des Tagebaus unter anderem der Störmthaler See getreten: Im Zusammenhang mit der Renaturierung und Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft ist die Schaffung neuer Waldgebiete für Mensch und Tier hier ein besonderes Anliegen. Nunmehr wurde das Projekt „Ein Wald für Bach“ von Professor Michael Maul, Intendant des Bachfestes Leipzig, initiiert.

Die Idee: Die Kohlendioxid-Bilanz des internationalen Festivals soll verbessert werden. Geplant ist, in den kommenden Jahren eine Fläche von insgesamt 29 Hektar aufzuforsten. Insgesamt sind 126 000 Bäume und über 3600 Sträucher vorgesehen, so dass der Wald bis zu 290 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr binden kann. „Mehr als die Hälfte unserer Festivalgäste nutzt als Transportmittel das Flugzeug, so wie auch unsere internationalen Solisten und Ensembles. Die Gleichung ist simpel: je internationaler ein Festival, desto problematischer die  CO2 -Bilanz. Dies zu ändern, liegt nicht in unserer Macht. Aber wir möchten einen nachhaltigen Ausgleich schaffen“, erklärt Michael Maul.

Als kompetenten Partner hat man die Stiftung „Wald für Sachsen“ gefunden – diese hat in den 25 Jahren ihres Bestehens bereits weit über 1000 Hektar Wald erstaufgeforstet. „Wir unterstützen mit Nachdruck alle Aktionen, die zur Rettung unserer Erde beitragen und rufen jedem einzelnen Bachfreund zu: Machen Sie mit – ein Wald für Bach!“, erklärt Walter Christian Steinbach, Vorsitzender des Stiftung-Kuratoriums. Damit dieser Aufruf auch Früchte tragen kann, wurde eine Crowdfunding-Kampagne bis zum 6. Dezember ausgerufen die noch fehlenden Mittel für die ersten drei Hektar Wald zusammenzutragen.

Mit einer Spende von drei Euro kann ein Baum bereitgestellt, gepflanzt und mehrere Jahre gepflegt werden. Es können beliebig viele Bäume gespendet werden, um das Projektziel zu unterstützen. Um die Spendenbereitschaft zu erhöhen, winken exklusive Geschenke zum Thema Johann Sebastian Bach: „Mein Team und ich lassen unter anderem in Kyoto einen Fächer mit den originalen Noten zu Bachs berühmtem „Air“ auf Japanpapier produzieren, es gibt auch eine eigens aufgelegte DVD mit den diesjährigen Streaming-Produktionen der Johannes-Passion und der h-Moll-Messe des Bach-Marathons“, erklärt Prof. Dr. Michael Maul: „Den drei Hauptspendern winkt zudem ein einzigartiger Bachfest-Besuch mit zahlreichen Überraschungen und spannenden Begegnungen vor Ort.“

Infos: www.bachfestleipzig.de/de/einwaldfuerbach

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