In der Notaufnahme im Klinikum Altenburger Land ist richtig viel los: Jetzt sind aber die Fördermittel für die Neugestaltung in ein Integriertes Notfallzentrum freigegeben. Foto Jahn

Altenburg. In den letzten Tagen des Jahres 2022 erreichte das Klinikum Altenburger Land der lange versprochene Fördermittelbescheid des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro. Eine entsprechende Information kam in diesen Tagen von der medizinischen Einrichtung.

Der Bescheid komme zu einer Zeit, in der sich in der Krankenhauslandschaft vieles verändern wird, heißt es von Seiten des Klinikums. Hintergrund: Seit dem 6. Dezember 2022 ist der Entwurf der Regierungskommission für die Krankenhausvergütung veröffentlicht. Darin gehe es nicht einfach nur um die Reform der Krankenhausvergütung, wie die Überschrift vermuten lässt. „Wenn man dieses Konzept 1:1 umsetzte“, so Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner, „würde sich die Krankenhauslandschaft komplett verändern. Ich hoffe, dass an dieser Stelle noch nachgebessert wird und dass man an bewährten Strukturen festhält. Die sind gerade in solch einem Flächenland wie Thüringen wichtig, damit die Patientenversorgung nicht in Gefahr gerät.“

Level-Einteilung geplant

Die Reform zur Krankenhausvergütung sieht nach Klinikumsangaben vor, dass Krankenhäuser zukünftig in Level eingeteilt werden. Diese Einteilung hänge maßgeblich davon ab, welche Notfallstufe ein Krankenhaus hat. Die Notfallversorgung des Klinikums Altenburger Land arbeitet auf der höchsten Stufe, der umfassenden Notfallversorgung. „Mit dem Bau des Integrierten Notfallzentrums tragen wir dazu bei, diese Qualität zu erhalten“, erläutert Geschäftsführerin Dr. Werner die Bedeutung des Projekts für das Klinikum und ergänzt: „Am 13. Februar dieses Jahres erschien eine weitere Stellungnahme der Regierungskommission, die sich mit der Notfallversorgung selbst befasst. Darin ist auch das Konzept der Integrierten Notfallversorgung aufgegriffen. Insofern bin ich mir sicher, dass wir da auf dem richtigen Weg sind mit unserem Bauvorhaben.“

Zur Erschließung der neuen Liegendanfahrt für das INZ wurde die Straße verbreitert, Kabel verlegt, Löschwasserleitungen umverlegt und ein Hydrant neu aufgestellt. Foto: Christine Helbig

Sichtbar für alle Passanten am Klinikum verlief im letzten Jahr die Straßenbaumaßnahme zur Erschließung der neuen Liegendanfahrt für die Erweiterung der Notfallaufnahme zum Integrierten Notfallzentrum (INZ). „Die Straße wurde verbreitert, Kabel verlegt, Löschwasserleitungen umverlegt und ein Hydrant neu aufgestellt. Als Auflage für die erforderlichen Baumfällungen im Hangbereich wurden Ersatzpflanzungen auf den Klinikgeländen in Altenburg und Schmölln vorgenommen“, umreißt die Pressesprecherin des Klinikums Altenburger Land, Christine Helbig das Spektrum der ausgeführten Arbeiten.

INZ-Konzept soll zusammenführen

Nach Erhalt des Fördermittelbescheids kamen Klinikleitung und Bauplanung des Klinikums sowie die Verantwortlichen der betroffenen Klinikumsbereiche mit den jeweiligen Bauplanungsbüros zusammen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. In die laufenden Planungen werden weitere aktuelle Pläne der Bundesregierung eingearbeitet. In Anbetracht der in den letzten Jahren gestiegenen Baukosten ist mit Kostenerhöhungen zu rechnen, so Christine Helbig weiter. Bis zum Abschluss des Projektes findet die Notfallversorgung weiter in der komfortablen Interimslösung statt.

Das Konzept der INZ beschreibt die Zusammenführung der ambulanten mit der stationären Notfallversorgung. Bestandteil ist immer eine Portal- oder Bereitschaftspraxis, die von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) organisiert und betrieben wird. Die neue Stellungnahme sieht vor, dass es in der Leitung des INZ eine Einigung geben muss zwischen Krankenhaus und KV. Wenn die Einigung nicht herbeigeführt werden kann, dann leitet das Krankenhaus das Integrierte Notfallzentrum.

Konkret heißt das für die Patienten: „Für eine Ersteinschätzung durchlaufen sie künftig ein standardisiertes Verfahren. Danach entscheidet sich, ob sie in der Portalpraxis oder in der stationären Notaufnahme behandelt werden“, schildert Pressesprecherin Christine Helbig das geplante Vorgehen. Ralf Miehle

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