
Das Deutsche Spielschiffmuseum in Mutzschen zeigt derzeit die Sonderausstellung „Unter Dampf“. Im Mittelpunkt stehen dampfbetriebene Spielschiffe und Spieldampfmaschinen, mit denen das Prinzip der Dampfmaschine anschaulich und kindgerecht vermittelt wird. Kinder erleben direkt, wie aus Wasser und Hitze Bewegung entsteht: Anhand funktionierender Spieldampfmaschinen wird das physikalische Grundprinzip – die Umwandlung von Wasserdampf in mechanische Energie – vorgeführt.
Ein Highlight ist die Mitmachstation mit Kerzenbooten, auch bekannt als Knatterboot, Piff-Paff- oder Putt-Putt-Boot. Diese vereinfachten Dampfboote zeigen eindrucksvoll, wie Dampf Wasser ausstößt und das Boot antreibt – begleitet von typischem Knattern. Im Museum können Kinder mit solchen Booten selbst experimentieren und spielerisch die Technik entdecken. Die Ausstellung richtet sich an Familien, Technikbegeisterte und Sammler. Neben historischen Exponaten laden zahlreiche Mitmachangebote zum Basteln und Ausprobieren ein.
Die Geschichte des Dampfantriebs
Ein Blick in die Geschichte des Dampfantriebs: Die Entwicklung der Dampfmaschine reicht bis in die Antike zurück. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus beschrieb der griechische Erfinder Heron von Alexandria den sogenannten Heronsball – eine kugelförmige Vorrichtung, bei der durch erhitztes Wasser entstehender Dampf zwei seitliche Düsen antreibt und so eine Drehbewegung erzeugt.
Dieses physikalische Prinzip bildet die Grundlage aller späteren Dampfmaschinen. Im 17. und 18. Jahrhundert trieben bedeutende Persönlichkeiten die Entwicklung maßgeblich voran: Der Franzose Denis Papin entwickelte 1690 eine frühe Kolbendampfmaschine, Thomas Newcomen konstruierte 1712 die erste praxistaugliche Dampfmaschine für Bergwerke.
James Watt revolutionierte ab 1769 durch technische Verbesserungen wie den separaten Kondensator die Effizienz und Einsatzmöglichkeiten der Dampfmaschine. Diese Erfindungen ebneten den Weg für die industrielle Revolution und beeinflussten auch die Entwicklung von dampfbetriebenem Spielzeug, wie es in der Ausstellung zu erleben ist.
Öffnungszeiten und weitere Informationen unter www.spielschiffe.org oder telefonisch unter 01743455575. Kontakt:Deutsches Spielschiffmuseum, Marktplatz 16, 04668 Grimma Ortsteil Mutzschen, info@spielschiffe.com