Zeigt her eure Impfausweise: Berufsschüler und Lehrer können den Check im Impfbus in Grimma, Böhlen und Wurzen durchführen lassen. Foto: Gesundheitsministerium

REGION. Eine verpflichtende Masernimpfung hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf die Fahne geschrieben und hält Bußgelder für Eltern, die ihre Kinder nicht gegen Masern impfen lassen, für möglich. Auch im Freistaat Sachsen macht man jetzt diesbezüglich mit einem Impfbus mobil.

Mit dem Projekt Impfbus geht Sachsen neue Wege, um die Aufklärung von Erwachsenen und Jugendlichen zu verbessern und leicht zugänglich Impfungen anzubieten. Das Impfbusprojekt soll Informationen zu Infektionskrankheiten und zum Impfen liefern, aber auch dazu anregen, sich über den eigenen Impfstatus Gedanken zu machen und sich aktiv fürs Impfen zu entscheiden. „Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestehen leider oft Impflücken. Aufgrund ihrer seltenen Arztkontakte, die zum Impfen genutzt werden könnten, haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, diese Altersgruppe zu erreichen“, berichtet Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU), die den neuen Impfbus auch im Landkreis Leipzig Station machen lässt. So haben Berufsschüler und deren Lehrerinnen und Lehrer an den beiden Berufsschulzentren in Grimma und Böhlen vom 15. bis 17. Mai beziehungsweise 27. bis 29. Mai die Möglichkeit, ihre Impfausweise auf Impflücken hin checken und die fehlenden Impfungen vor Ort durchführen zu lassen, einen weiteren Stopp legt der Impfbus im Rahmen des Wurzener Familientages am 22. Juni ein.

Ein weiterer Aspekt des Infomobils ist es laut dem Gesundheitsministerium, die Schüler und Auszubildenden auf seriöse Quellen zum Thema Impfen hinzuweisen. Denn im heutigen Informationsüberangebot seien viele unwahre Thesen und seit Langem widerlegte Behauptungen zu finden, was es wiederum denjenigen schwer machen würde, sich eine sachgerechte und fundierte Meinung zu bilden, die sich informieren möchten. Demgegenüber böten sowohl die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, als auch das Robert-Koch- und das Paul-Ehrlich-Institut auf ihren Internetseiten umfangreiche Informationen und Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Impfen.

Zeitgleich zum Impfbusprojekt startet in Sachsen eine Online-Umfrage zum Thema Impfen, deren Ziel es ist, die Einstellung der Freistaat-Bewohner zum Impfen kennenzulernen. Dabei handelt es sich um die zweite Umfrage dieser Art, nachdem bereits die erste im Jahr 2016 aufgezeigt hatte, bei welchen Zielgruppen Maßnahmen ansetzen müssen. Eben bei jungen Erwachsenen, weshalb das neue Impfbusprojekt schwerpunktmäßig auf diese Adressaten zielt.

Die Impfstoffe für den Impfbus werden bei dessen drei Einsätzen im Landkreis Leipzig vom hiesigen Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt. Laut Klaus Wallmann, dem Sachgebietsleiter Amtsärztlicher Dienst liegen die Durchimpfungsquoten zwischen Röcknitz und Kohren-Sahlis im sächsischen Durchschnitt. „Wir registrieren eine gute Resonanz auf die von uns angebotenen Impfsprechstunden, ein weiteres wichtiges Instrument bilden die Reihenuntersuchungen des jugendärztlichen Dienstes an den Schulen, die Kinder bis zu sechsten Klasse erreichen“, berichtet Klaus Wallmann. In den Kindergärten hingegen basierten die Reihenuntersuchungen auf freiwilliger Basis. „Hier registrieren wir in der Elternschaft die stärksten Vorbehalte gegenüber der Masern-Impfung, weil diese Krankheit zum einen in der Vergangenheit aus dem Blickfeld verschwunden ist und weil zum anderen das Internet viele verharmlosende Informationen bereithält“, so Wallmann, der Eltern auch zur Meningokokken-Impfung rät, deren Kosten mittlerweile von den Krankenkassen getragen würden. Roger Dietze

Weitere Informationen zum Thema Impfen sind im Internet unter anderem beim Paul-Ehrlich- und dem Robert-Koch-Instituten verfügbar:
www.pei.de/DE/service/faq/faq-haufig-gestellte-fragen-und-antworten-inhalt.html/
www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html
www.impfen-info.de

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