Mit allen Sinnen: In Beucha lädt der Musik- und Klangtherapeut Friedhelm Bretschneider Alt und Jung zu einem Konzert mit Effekt- und Klanginstrumenten in die dortige Bergkirche ein.Foto: Roger Dietze

REGION. Einmal mehr bunt wird es, das Programm der „Ökumenischen Nacht der offenen Dorfkirchen im Leipziger Land“, die am kommenden Sonnabend zum mittlerweile 13. Mal zwischen Ramsdorf und Hohburg stattfinden wird.
Nicht alltägliche Töne werden es sein, die am Abend des 6. Juli in der romantisch an der Steinbruchkante gelegenen Beuchaer Bergkirche unter dem Motto „Mit allen Sinnen“ erklingen. Zum wiederholten Mal mit von der „Nacht der offenen Dorfkirchen“-Partie sein wird Musik- und Klangtherapeut Friedhelm Bretschneider. Und mit ihm jede Menge Blas- und Effektinstrumente, dazu diverse Klangschalen, Tamburen und Gongs. Kurz Instrumente, die laut dem Kirchenmusiker von jedermann ohne Vorkenntnisse gespielt werde könnten.
Sich aktiv einbringen, steht auch im Ganzen als Motto über der „Nacht der offenen Dorfkirchen“. „Das Engagement der einzelnen Gemeinden ist enorm, nicht wenige der Akteure leiten bei dieser, ihrer tatkräftigen Unterstützung für die Veranstaltungsreihe der Stolz auf die jeweilige Gemeinde und das dazugehörige Kirchengebäude“, berichtet Pfarrerin Beate Schelmat von Kirchbach, die das Projekt innerhalb des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirkes Leipziger Land koordiniert. Und der zufolge aus diesem allgemeinen Engagement das der in ihrer Kirchgemeinde Wyhratal beheimateten Bubendorfer noch einmal herausragt. „Die sind doch vor einiger Zeit tatsächlich während der Sanierung des Kirchendaches bei Nacht und Nebel auf das Gerüst gestiegen und haben die Kirchenfassade neu gestrichen“, zeigt sich die Wyhrataler Pfarrerin begeistert.
Im Rahmen der 13. Auflage der „Ökumenischen Nacht der offenen Dorfkirchen“ an der die Bubendorfer nach 2017 erneut teilnehmen werden, sind allerdings weniger ihre Streich- als vielmehr ihre Kochkünste gefragt. Denn unter dem Motto „Viele Suppen ergeben die eine unverwechselbare Suppe“ legen sich in diesen Tagen mehrheitlich die weiblichen Bewohner des Frohburger Ortsteiles in ihren Küchen ins Zeug, um Soljankas zu kreieren, die am Sonnabend nach dem Festgottesdienst im großen Suppentopf ihrer kulinarischen Vereinigung zugeführt werden.
Selbstredend auch in den anderen sich an dem Projekt beteiligenden Kirchgemeinden müssen die Kirchen-Besucherinnen und Besuch am nächsten Sonnabend nicht hungern und dürsten, im Mittelpunkt des Abends allerdings stehen Programme verschiedenen Inhalts. Dabei reicht die Palette von Reiseberichten und Vorträgen zu verschiedensten Themen über Turmführungen und Lesungen bis hin zu Konzerten. In Cannewitz bei Nerchau etwa wird der Mutzschener Pfarrer Henning Olschowsky, seines Zeichen Initiator der zunächst auf den Kirchenbezirk Grimma beschränkten Veranstaltungsreihe, mit seiner Band „Black Holes“ in die Saiten greifen.
„Die hinter der Kirchennacht stehende Idee war, dass es ähnliche Aktionen bislang meines Wissens nach nur in großen Stadtkirchen gab. Wir wollten auf diese Weise aber ganz bewusst die Kirchen-Kleinode auf dem Land in den Mittelpunkt rücken“, so Olschowsky. Und man sei in puncto Resonanz positiv überrascht worden. „Die Angebote sind angenommen worden, auch wenn der Termin oft in der Ferienzeit liegt“, so der Mutzschener Pfarrer und Hobbymusiker, von dem nicht zufällig die Initiative für die Veranstaltungsreihe ausging. „Es ist ein Grundsatz meiner Arbeit, dass ich jene Dinge, die ich im Bereich Musik und Literatur mit Herzblut betreibe, in meine tägliche Arbeit als Pfarrer einbringe.“
Apropos Herzblut: „Obgleich sich das Engagement aufgrund der rückläufigen Zahlen der Gemeindeglieder zwangsläufig auf mehr Schultern verteilen muss, ist die Zahl der teilnehmenden Kirchgemeinden in den letzten Jahren erfreulich stabil geblieben“, so Pfarrerin Beate Schelmat von Kirchbach. Roger Dietze

Das Gesamtprogramm ist im Internet unter https://www.kirche-im-leipziger-land.de/kraftzentren/besonderes-im-kbz/nacht-der-offenen-dorfkirchen einsehbar.

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