Pony in the City: Ida und Marcus sind gern mal in Leipzig mit Pepper unterwegs. Foto: PICTURE POINT/Kerstin Dölitzsch

Dieser Vierbeiner im Verkehr fällt tierisch auf. Ida (20) und Marcus (36) aus Leipzig machen gern mal mit dem Pony namens Pepper einen Stadtbummel. Dabei ist der 20-jährige Hengst heute zahm wie ein Lamm. Das war nicht immer so.

Pepper ist ein echter Sympathieträger. Wenn Ida und Marcus mit ihm in Leipzig spazieren gehen, halten hastende Großstädter einen Moment inne. Das niedliche Pony zaubert ihnen ein Lächeln ins Gesicht. Teenager schießen ein Selfie. Kinder streicheln das 83 Zentimeter kleine Felltier. Es genießt den Rummel um sich, bleibt dabei geduldig und zutraulich.  „Das ist aber ein großer Hund“, hören Ida und Marcus immer wieder bei ihren ungewöhnlichen Streifzügen durch die City. Und natürlich müssen sie oft erzählen, warum sie den tierischen Trip unternehmen…

Die Eltern von Marcus gaben vor zehn Jahren dem Shetlandpony auf ihrem Bauernhof an der Zwickauer Mulde ein neues Zuhause. „Wir holten es von einem Gnadenhof“, erinnert sich Marcus. Er kümmerte sich sofort rührend um das Minipferd. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Vor gut einem Jahr zog der gelernte Schlosser aus beruflichen Gründen nach Leipzig.

Das Pony sah er von nun an nur noch unregelmäßig am Wochenende. „Und dabei spürte ich, dass Pepper immer trauriger, krank und unausgeglichen wurde“, denkt der Tierfreund zurück. „Es brach mir das Herz, ihn so leiden zu sehen.“ Deshalb holte Marcus seinen kräftigen Vierbeiner nach Leipzig und brachte ihn auf einem Pferdehof unter. Dort nahm ihn auch Pferdefreundin Ida unter ihre Fittiche. Seitdem betreuen sie gemeinsam den etwa 20-jährigen Hengst.

Nach Feierabend fährt Marcus mehrmals in der Woche zum Pferdehof, um Pepper zu besuchen, der schnell wieder gesund wurde. Weil Marcus mitten in der City wohnt, kam er auf die Idee, mit dem Pony auch dort spazieren zu gehen. „Pepper ist neugierig und so dankbar für die vielen neuen Eindrücke“, schwärmt Ida, die gern mal mitbummelt. Dabei träumen die beiden Ponyversteher von einer saftigen Koppel am Rande der Stadt, „auf der Pepper eine kleine Stute treffen und mit der er Pepper-Kinder bekommen könnte“, schwebt Marcus vor. „Da Ponys bis zu 40 Jahre alt werden, hat der Kleine also noch ein halbes Leben vor sich“, hofft der Besitzer.

Thomas Gillmeister

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