Die liebevoll gestalteten Szenen erzählen Kapitel der Weihnachtsgeschichte. Foto: PF

Altenburg. Wer in diesen Tagen Ausschau hält nach einem lohnenswerten Ziel für einen (Sonntags-)Spaziergang oder demnächst auch für einen kleinen Ausflug während der Weihnachtsfeiertage, derjenige sollte seine Schritte in den Park hinter der Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik in der Zeitzer Straße lenken. Dieser Ort, den so mancher längst wegen des dortigen Spielplatzes schätzt, hat sich zu Teilen seit kurz nach dem ersten Advent in einen Weihnachtsgarten verwandelt. Und den einmal genauer in Augenschein zu nehmen, lohnt sich: An acht Stationen werden verschiedene Szenen der Weihnachtsgeschichte dargestellt und mit persönlichem (Er-)Leben verbunden.

Und mehr noch: Wer Handy und Kopfhörer mitbringt, kann den Weihnachtsgarten sogar online erleben und passend zu den Stationen, zu denen es Erklärungen gibt, zudem auch Weihnachtslieder hören. Erdacht und realisiert haben dieses Projekt die Klinikseelsorger Thomas Arhelger und Johannes Schütt. „Als Seelsorger unserer Einrichtung haben wir bereits seit Längerem das Pro-blem, dass wir etliche unserer sonstigen Angebote coronabedingt nicht oder nur teilweise unterbreiten können“, erzählen die beiden Initiatoren. Draußen im Freien aber sind die Ansteckungs- und Infektionsgefahren bekanntlich deutlich geringer – also kreierten sie ihr Konzept für einen solchen Freiluft-Weihnachtsgarten. „Unser Vorbild war dabei der Weihnachtsgarten in Schwaikheim“, verweisen die beiden Seelsorger auf die Aktivitäten einer kleinen Gemeinde im nördlichen Baden-Württemberg, die sie anregte.

Potenzial und Gestaltungselemente allerdings fanden sich in den hauseigenen Einrichtungen der Lukasstiftung selbst in ausreichendem Maße. Drei Bilder des diesjährigen Weihnachtsgartens beispielsweise wurden bereits im vergangenen Jahr vom Studio Hopezone gemalt und konnten nun in die kleine Schau integriert werden. Zu diesen auf Acrylglas gemalten Bildern gesellen sich verschiedene Holzfiguren, die Aspekte aus der Weihnachtsgeschichte aufgreifen und bildkünstlerisch umsetzen. Gesägt haben die Figuren Thomas Arhelger und Johannes Schütt nach Vorbildern aus Schwaikheim. Die Ergotherapie der Klinik wandte sich gemeinsam mit Patienten der Gestaltung der Holzfiguren zu, die mit Stoffen und Accessoires versehen wurden. Und auch der Weihnachtsgarten insgesamt entstand in seiner jetzigen Form durch aktive Mitwirkung von Patientinnen und Patienten.

Ein Spaziergang empfiehlt sich wochentags an den Nachmittagen oder ist am Wochenende ganztägig möglich. Das Klinik-Team weist darauf hin, dass die allgemein gültigen Hygiene- und Coronaregeln zu beachten sind und ein Rundgang eher in kleinerer Runde erfolgen sollte.

Bei den Klinikmitarbeitern jedenfalls kam der Weihnachtsgarten in den zurückliegenden Tagen und Wochen bereits bestens an. Da auch sie in diesem Jahr auf die sonst üblichen Adventsfeiern in gemütlicher Runde verzichten mussten, nutzten sie alternativ die Möglichkeit, ein wenig Vorweihnachtsstimmung im Freien zu erleben und so bekam jeder Bereich des Hauses eine halbstündige Führung durch die Präsentation. Und auch in die therapeutische Arbeit mit den Patienten wird die Ausstellung mit einbezogen, sie regt zu Kontakten, Gesprächen und Austausch an. Ralf Miehle

Im Internet findet man den Weihnachtsgarten unter: weihnachtsgarten.lukasstiftung-altenburg.de

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