Musik ohne Ängste und Bedenken genießen – was im Alltag normal erscheint, dass man freudig und unbefangen Musik hört, ist nicht für alle Menschen so zu erleben, weiß Kathrin Osten. Sie ist Flötistin im Orchester des Theaters Gera-Altenburg und Lehrerin an der Musikschule. Sie und andere Musiker wirken darüber hinaus aktiv im Osterländer Musikbund Altenburg e.V. mit, der unter dem Vorsitz von Michael Böhme steht. Beide waren Anfang Oktober ins Klinikum Altenburger Land zu einer besonderen Scheckübergabe eingeladen.
Mitarbeitende des Klinikums, Freunde und Familie laufen alljährlich beim Skatstadtmarathon in der Klinikumsmannschaft. Mit 113 Teilnehmenden war die Mannschaft dieses Jahr die stärkste und konnte den Mannschaftssieg erringen. Zehn Euro je Teilnehmenden spendet das Klinikum von Beginn des Skatstadtmarathons an für einen guten Zweck. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf den Osterländer Musikbund e.V. Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner hatte die Musiker sowie Vertreterinnen der Klinikumsmannschaft zu einem Kennenlernen eingeladen.
Musik als Königsweg
Kathrin Osten und Michael Böhme schilderten, was sie aus vielen Gesprächen erfahren: Menschen, die es zeitlebens genossen, ins Konzert oder ins Theater zu gehen, fällt dies mit zunehmendem Alter oft schwer. Konzerte werden als zu lang empfunden oder sie werden schwer erreichbar. Manche Menschen versinken gar in ihrer Demenz und verschließen sich ganz. Hier kann Musik der Königsweg sein. Für sie machen sich die Mitglieder des Osterländer Musikbundes seit 2015 alljährlich auf den Weg zu mehreren Konzerten in die Pflegeheime und Seniorenresidenzen der Region.
Dabei beobachten sie, dass die Konzertbesucher anfangs oft sehr in sich gekehrt sind und nicht in der Lage, sich mit ihren Nachbarn auszutauschen. Das ändere sich sehr schnell, wenn die sechs Musiker mit Sängerin zu spielen beginnen, bemerkt die Flötistin. Die Konzerte sind sehr unterhaltsam gestaltet mit bekannten klassischen Stücken. Sie regen an zum Mitmachen und Mitsingen. Nach dem Konzert erzählen die Besucher oft sehr rege von früheren Konzerten und Erinnerungen, die durch die Musik wieder geweckt wurden.
Schöne Erlebnisse schaffen
Ina Parakenings und Silke Eisner aus der Lagerwirtschaft vertraten die 113 Teilnehmenden der Mannschaft bei dem Treffen. Ina Parakenings singt bereits viele Jahre im Chor des Klinikums, der oft im Klinikum auftritt, aber auch in Senioreneinrichtungen in Altenburg. Silke Eisner ist mit Kindern und ihrer Gitarre in Schmölln unterwegs. Auch sie besuchen ältere Menschen, um ihnen schöne Erlebnisse zu schaffen. Beide können aus eigenem Erleben teilen, was die Musiker von den Konzerten schildern: mit Musik geht ein Licht auf für die Menschen. Auch Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner zeigte sich beeindruckt von den Schilderungen der Musiker.
Die Konzerte des Osterländer Musikbundes vorzubereiten ist eine vielfältige Aufgabe, schildert Michael Böhme. Dafür erhält der Verein Unterstützung aus verschiedenen Töpfen, die immer wieder neu beantragt werden müssen. Hier kommt die Unterstützung durch das Klinikum genau richtig vor dem Jahreswechsel, schildert er und dankt dafür herzlich im Namen des gesamten Vereins. CH/RM