Sie müssen ins Rosenthal zum trainieren ausweichen, die Nachwuchs-Faustballer des SC DHfK Leipzig: Die stark wachsende Abteilung wird durch fehlende Trainingsstätten in der Entwicklung ausgebremst. Foto: SC DHfK

Leipzig. Eigentlich ist es eine gute Nachricht, wären da nicht die Risiken und Nebenwirkungen: Trotz des zweimaligen Lockdowns freuen sich die Faustballer des SC DHfK Leipzig über Zuwachs im Nachwuchsbereich. Über 100 Mitglieder zählt die Abteilung seit ihrer Gründung vor vier Jahren und will weiter wachsen. Doch die Freude wird getrübt durch eine fehlende feste Trainings- und Wettkampfstätte. Ähnlich geht es dem mitgliederstärksten Sportclub der Stadt mit seinen Laufsportlern.

Schwierige Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Davon können die Faustballer des SC DHfK Leipzig um Abteilungsleiter Julian Scharf und Jugendwart Tom Döbel mittlerweile ein Lied singen. Seit Gründung ihrer Sparte im SC DHfK Leipzig – mittlerweile sind sie eine eigene Abteilung mit über 100 Mitgliedern, Tendenz steigend – ist das engagierte Trainerteam auf der Suche nach einer langfristigen Freiluft-Trainingsstätte. „Wir konnten für eine Saison mal in Lößnig trainieren, waren dann auf einem Sportplatz in Lindenau eingemietet und anschließend auf einer öffentlichen Sportanlage in der Katzmannstraße. Mittlerweile ist dort kein regelmäßiges Training mehr möglich, da wir keine feste Zeiten mehr mieten können“, erklärt Trainer Tom Döbel. Ein Happy End der Odyssee? Ist leider noch nicht in Sicht.

Zum Training geht der Nachwuchs in die Parks

So bleibt den Faustballern nichts anderes übrig, als das Vereinstraining mit mehreren Trainingsgruppen von 60 Kindern und Jugendlichen in öffentlichen Parks der Stadt Leipzig durchzuführen. „Aktuell trainieren wir mit unseren Nachwuchsfaustballern mehrmals die Woche im Rosental. Das klappt mal ganz gut, aber natürlich wird das Training durch Unebenheiten und das aktuell starke Pflanzenwachstum sehr erschwert“, nennt Döbel nur eine Unwägbarkeit der Trainings-Notlösung. Fehlende Lagermöglichkeiten und Sanitäranlagen seien weitere. Und dabei denke er noch gar nicht an die Durchführung von Punktspielen. „Aktuell hätten wir bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs keine feste Spielstätte“, so Döbel.

Was ihn, die Faustballer sowie den gesamten SC DHfK Leipzig um Vereinspräsident Bernd Merbitz verärgert, ist aber etwas anderes. „Wir als SC DHfK Leipzig sind schon seit Jahren auf der Suche nach Trainingsflächen für unsere Sportlerinnen und Sportler, seien es unsere über 100 Faustballer oder unsere 270 Laufsportler – doch bislang leider noch immer ohne Erfolg“, sagt SC DHfK-Präsident Bernd Merbitz und fährt fort: „Gleichzeitig müssen wir mit ansehen, wie einige Sportanlagen von ihren Vereinen vernachlässigt oder schlecht gepflegt werden und verwildern.“

Beispielhaft führt Merbitz die Sportflächen im Mariannenpark an, die vom SV Wacker Leipzig gepachtet werden und um deren Zustand und Pflege es seit Jahren Diskrepanzen zwischen dem Verein und dem Amt für Sport der Stadt Leipzig gibt. „Der Verein hat aktuell nur noch 17 Mitglieder, aber eine Anlage von drei Fußballfeldern gepachtet. Dass diese nicht im besten Zustand sein können, liegt auf der Hand“, erklärt der Vereinschef Merbitz weiter:„Wir wünschen uns ein Umdenken bei den Kriterien für die Vergabe von Sportflächen, um den wachsenden Anforderungen von Leipziger Vereinen gerecht zu werden. Gerade in Zeiten, in denen die Mitgliedszahlen im Nachwuchsbereich deutlich gesunken sind, sollten junge und aufstrebende Sportarten unterstützt und eine Heimat gegeben werden. Dort hoffen wir auf eine gemeinsame kurzfristige Lösung, um Sportflächen jenen Vereinen zur Verfügung stellen zu können, die sie benötigen – vor allem auch für den Nachwuchssport.“

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