Leipzig. Sport in Zeiten der Corona-Pandemie – keine einfache Angelegenheit. Denn die damit verbundenen Unterbrechungen im Spiel- und Trainingsbetrieb haben ihre Spuren hinterlassen und dies nicht nur bei den ganz großen Namen. Es sind auch solche Mannschaften wie die Volkssport-Fußballer des BSV Schönau 1983 II, die sich mit den entsprechenden Auswirkungen beschäftigen müssen.

Ja, die Lust ist da. Die Lust am Ball, die Lust am Spiel, die Leidenschaft und das Feuer. Kapitän Lars Krökel ist vor dem gewohnten Training am Montagabend kaum zu bremsen – nicht lange reden, lieber Fußball spielen. Nur so viel: „Corona hat leider dazu geführt, dass viele Hobbysportler keinen richtigen Bock mehr haben, auf dem Platz zu stehen. Dabei ist es doch fantastisch, endlich wieder mit seiner Mannschaft zu trainieren und zu spielen.“ Eines ist klar: Er will mit seiner Truppe auch in der Saison 2020/2021 in der Volkssport-Stadtliga am Ball sein „und da können wir schon noch ein paar Mitstreiter gebrauchen“. Sprach’s und war schon draußen auf dem Kunstrasenplatz am Cottaweg, um endlich an den Ball zu treten. „Lattenschießen“, das klassische Aufwärm-Ritual …

Sein Trainer Dieter Voigt ist ein wenig ruhiger, aber die Botschaft ist die gleiche: „Derzeit habe ich 14 Mann im Kader. Damit kann ich keine komplette Spielzeit bestreiten.“ Eine Situation, die dem gestandenen Übungsleiter Kopfschmerzen bereitet – denn es sind in der Tat mehr als die üblichen Schwankungen im Personal, die seine Volkssport-Mannschaft derzeit beuteln. In diesem Jahr hat sein BSV Schönau 1983 II noch kein einziges Punktspiel bestritten, auch beim Trainingsbetrieb war in den vergangenen Monaten eine Menge Sand im Getriebe. Dies alles zog diverse Abmeldungen nach sich, Fußballer, die lieber die Töppen an den berühmten Nagel hingen als zu warten. Ein paar Leistungsträger wolle er noch zum Weitermachen überreden, hofft der Trainer: „Aber in der Abwehr und im Mittelfeld klemmt es richtig.“

Dabei soll es bald wieder losgehen im Leipziger Volkssport-Fußball: Ende August sollen die ersten Pokalspiele über die Bühne gehen, danach wollen die 33 gemeldeten Teams mit dem Ligabetrieb starten (zehn Teams in der Stadtliga, zehn in der Stadtklasse und 13 in – wahrscheinlich – zwei Kreisklasse-Staffeln). Am 14. August wollen sich alle Team-Verantwortlichen im Sportfourm treffen, um die Details abzustimmen – unter der Leitung von René Liebenow, der die Nachfolge des unerwartet verstorbenen, langjährigen Volkssport-Ausschuss-Vorsitzenden Eckhard Prager übernommen hat.

Für die anstehenden Aufgaben wollen sich Dieter Voigt, Lars Krökel und Co. möglichst gut vorbereiten – wobei man angesichts der (Corona-)Situation darauf verzichtet, hochfliegende Saisonziele auszugeben. Als die Stadtliga-Saison im März abgebrochen werden musste, rangierte die „BSV-Zweite“ auf dem vierten Platz in der Stadtliga. „Wenn wir uns ein wenig verstärken, können wir durchaus oben mitspielen“, findet Dieter Voigt und ergänzt: „Zum einen, weil das Grundgerüst steht. Und andererseits, weil wir die ersten Trainingseinheiten nach den Lockerungen für Dinge wie Technik, Ballbeherrschung, Zuspiele genutzt haben – und das war nicht schlecht beispielsweise für unsere Passgenauigkeit.“

Die Frage nach dem „Warum Volkssport?“ lässt sich aus Sicht der Enthusiasten leicht beantworten: Man kann Fußball spielen, ohne das Wochenende zu blockieren – sowohl das Training als auch die Punktspiele gehen unter der Woche über die Bühne. Eins darf man festhalten: Die Bedingungen beim BSV Schönau 1983 sind ausgezeichnet – Kunstrasenplatz inklusive. Um es mal mit Lars Krökel zu sagen: „Mitmachen!“ J. Wagner

Trainiert wird montags von 18.30 bis 20 Uhr auf dem Sportplatz am Cottaweg; Infos unter Tel.: 0174 3259045

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