Die Chemiker überzeugten beim 5:0 gegen Inter Leipzig. Foto: Christian Donner

Leipzig. So langsam, aber sicher heißt es „Fahrt aufnehmen!“ und zwar für die beiden Leipziger Regionalligisten – der Saisonstart steht vor der Tür (siehe nebenstehenden Beitrag) und da wollen sowohl der 1. FC Lokomotive Leipzig als auch die BSG Chemie Leipzig mit ansprechender Form glänzen. Nun, die aktuellen Testspielergebnisse verheißen schon mal eine Menge Gutes …

… wobei man mit Blick auf die „Loksche“ schon konstatieren muss, dass die entsprechende Spielfreude schon ein wenig eher notwendig ist. Stichwort Sachsenpokal. Das Halbfinale in Eilenburg (mit einem durchaus unangenehmen, weil mit kompetenten Personal bestückten Gegner) geht schon in einer Woche über die Bühne. Die Herausforderung für Cheftrainer Almedin Civa: Aus einer runderneuerten Truppe eine schlagkräftige Einheit machen, die sich vom kampfstarken und motivierten Underdog nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Immerhin ist man in Probstheida beim Personal-Puzzle schon ordentlich vorangekommen – weitere Teile waren beispielsweise die Vertragsverlängerung mit dem Routinier Sascha Pfeffer und die Neuverpflichtungen von Außenspieler Niklas Schneider und Stürmer Gabriel Boakye.

Ein paar Hintergründe zu den beiden Neuen: Letzterer stammt aus dem kanadischen Richmond Hill und wurde nach seinem Weg nach Deutschland 2016 im Nachwuchs von Energie Cottbus ausgebildet. Der 22-Jährige kommt mit der Empfehlung von 54 Regionalligaspielen für Cottbus und die Reserve des 1. FC Köln – und ist nach Einschätzung von Almedin Civa ein „schneller und offensiver Spieler, der viel Potenzial hat“. Von der Küste – genauer gesagt vom HSV II – kam Niklas Schneider an die Pleiße: Als gebürtiger Dessauer kennt sich der 21-Jährige aber in der Region bestens aus und weiß um den Kultcharakter der „Loksche“: „Ich bin überglücklich bei so einem großen Traditionsverein wie Lok unterschrieben zu haben.“

Wie gut die neu formierte Truppe schon funktioniert, stellte man am Mittwochabend im Testkick gegen Grün-Weiß Piesteritz unter Beweis – zum einen glänzte der erwähnte Gabriel Boakye mit einem Doppelpack (die weiteren Treffer zum 6:0-Erfolg machten die beiden weiteren Doppeltorschützen Djamal Ziane und Denis Jäpel), andererseits dominierte die „Loksche“ den unterklassigen Gegner klar. Kleines „ach ja“ am Rande – mit dem Kanadier Goteh Ntignee war ein weiterer Probespieler bei dieser Gelegenheit am Ball.

Schwenk ins Leutzscher Holz: Dort sind die Anforderungen doch ein wenig anders – zum einen hat Trainer Miroslav Jagatic noch ein wenig mehr Zeit, um seine Mannen auf die erste Pflichtspielaufgabe 2020/2021 vorzubereiten – die wartet erst zum Start der Saison in der Regionalliga Nordost in zwei Wochen. Und andererseits mussten die „Chemiker“ keinen derart tiefgreifenden Umbruch verkraften wie die Kontrahenten aus Probstheida. Ein gewisses Kommen und Gehen war dennoch zu verzeichnen in den letzten Tagen und Wochen: So konnte man darletzt mit dem 19-jährigen Tom Müller einen weiteren Neuzugang vorstellen – ein Defensivtalent, das sich im Alfred-Kunze-Sportpark ganz gut auskennt. „Meine fußballerischen Wurzeln sind in Leutzsch und nun, in meinem ersten Herrenjahr, kehre ich zurück“, erklärt der Neue, der von der U16 des Halleschen FC an jenen Ort zurückkehrt, wo er einst fünf Jahre für den FC Sachsen spielte (bis zur E-Jugend).

Seine Visitenkarte gab der Innenverteidiger beim jüngsten Test gegen Inter Leipzig schon mal ab – nach seiner Einwechslung donnerte er in der 86. Minute das Runde mit Schmackes ins Eckige zum 5:0-Endstand. Ein durchaus anständiges Ergebnis gegen einen immer unangenehmen, weil eigentlich recht spielstarken Gegner, den die BSG aber über weite Strecken gut beherrschte – Alexander Bury eröffnete nach 20 Minuten den Torreigen, Max Keßler, Björn Nikolajewski und Benjamin Luis legten nach. Erfreulich: Der Torhunger der Grün-Weißen – daran hatte es in der (abgebrochenen) Saison 2019/2020 durchaus ein wenig gehapert. Entsprechend zufrieden mit den gezeigten Leistungen äußerte sich auch der Leutzscher Trainer Miroslav Jagatic – vor allem, weil ja der FC Inter auch schon im Frühform-Modus sein müsste angesichts der anstehenden Sachsenpokal-Herausforderung. Jens Wagner

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