Die extreme Trockenheit und Hitze in der Region Leipzig machen die Bäume anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Symbolfoto: Karolina Grabowska/pixabay.com

Die Bäume in unseren Wäldern leiden an Durst. Der Forstbezirk Leipzig teilt mit, dass die Niederschläge von 2019 zwar nur leicht unter dem Niveau des Durchschnitts von 2007 bis 2018 liegen. Aber sie reichen nicht aus, das Wasserdefizit aus 2018 im Boden auszugleichen. Insbesondere in den tieferen Bodenschichten bis 1,80 Meter Tiefe ist wiederholt die höchste Dürrestufe (Stufe 5, außergewöhnliche Dürre) erreicht.

In der Region rund um Leipzig und im Nordwesten und Nordosten Sachsens liegen die Werte der Speicherfeuchte im Boden nahe Null. Die Bäume unserer Wälder sind ausnahmslos und nahezu unabhängig von der Baumart gestresst. Viele trocknen in wenigen Wochen aus, was an der roten  Nadelfärbung bei Nadelhölzern ohne Rindenverlust und bei Laubbäumen an vertrocknetem, meist gelbem und völlig abgeworfenem Laub erkennbar ist.

Die meisten Bäume sterben durch die Kombination Wasserstress und Befall durch massenhaft auftretende Insekten oder Pilzsporen, so die Forstexperten. Die Dürre und Komplexkrankheiten bringen zum Beispiel Altbuchen bei Döbeln, Leisnig und Naunhof zum Absterben. Durch die Wärme und Trockenheit vermehren sich verschiedene Borkenkäferarten massenhaft und bringen ganze Wälder bei Leisnig, Colditz, Naunhof und Wermsdorf zum Absterben. Fichtenwälder sind betroffen, aber auch große Lärchen- und Kiefernbestände. Wichtig ist hier das sofortige Aufarbeiten des befallenen Holzes, um eine erneute Brut in den absterbenden Nadelbäumen und vor allem die Weiterverbreitung der Borkenkäfer zu verhindern.

Die Ahornarten leiden unter dem Rußrindenpilz, der vor allem in den Auwaldbereichen wie dem Eichholz nahe Leipzig, aber auch anderswo Hunderte Bäume zum Absterben bringt.
Die Eschen sind vorgeschädigt durch eine Pilzart, die das Eschentriebsterben verursacht, zusätzlich tritt jetzt im Eichholz massiv der Eschenbastkäfer auf, der die Bäume letal schädigt.

Die Förster sind mit Hilfspersonal im Dauereinsatz und überprüfen die Bestände. Was wirklich helfen würde, ist viel Niederschlag. Die Abteilung Landeswald rechnet in diesem Jahr mit rund 300.000 abgestorbenen Bäumen im gesamten Forstbezirk Leipzig. Bis jetzt wurden 64.000 Kubikmeter Schadholz aufgearbeitet, das entspricht ungefähr 130.000 Bäumen.

Die Entfernung abgestorbener Bäume hat dort Vorrang, wo Menschen gefährdet werden könnten. Im Zuge der Verkehrssicherung werden öffentliche Wege und Straßen im Wald, Parkplätze und Erholungseinrichtungen kontrolliert. Vorsicht ist dennoch immer für Waldbesucher bei den vielen abgestorbenen Bäumen geboten. Die zunehmende Gefahr besteht vor allem durch schwere herabfallende dürre Äste. PM

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