Sie leiten die Geschicke der Leipzig Kings und dies in Richtung Nachhaltigkeit: Moritz Heisler, Headcoach John Booker und Marc Quoadt (v.l.). Foto: André Kempner

Leipzig. An einer Tatsache lassen die beiden Teambesitzer Marco Quoadt und Moritz Heisler aber mal überhaupt keinen Zweifel: Sie sind gekommen in die Messestadt, um zu bleiben. Mit den Leipzig Kings, der American-Football-(Profi-)Mannschaft, die auch in diesem Jahr wieder in der European League of Football (ELF) antreten wird. Sportlich hat Headcoach John Booker das Sagen, 44 neue Spieler stocken den Kader auf 61 Akteure auf und gespielt wird im Bruno-Plache-Stadion. Und hinter den Kulissen bemerken die beiden Teambesitzer schon vor dem ersten Kickoff eines: „Hier in der Stadt gehen im Augenblick viele Türen auf.“

Fünf-Jahres-Plan liegt vor

Der Plan ist da und er umfasst einen Zeitraum von fünf Jahren, erzählt Moritz Heisler: In diesen ist festgehalten, wie sich die Leipzig Kings in den kommenden Jahren entwickeln sollten – im sportlichen Bereich, klar, aber eben auch in wirtschaftlicher und infrastruktureller Hinsicht. Und nicht zuletzt, was die Verankerung in Leipzig und in der gesamten mitteldeutschen Region betrifft. Das große Ziel: Rund um das Franchise-Team in den dunkelgrünen und gelben Trikots soll sich eine stabile Fanbase, ein starkes Umfeld, aber auch ein sportlicher Unterbau (inklusive Nachwuchs) etablieren.

Den gerade letzterer wird derzeit noch schmerzlich vermisst – klar, American Football war schon präsent in Leipzig, „aber wir haben nur sehr wenige Talente in der Region, die auch in der ELF bestehen können“, räumt auch Moritz Heisler ein. Deshalb setzt man auch in der dritten Saison in der semiprofessionellen europäischen Liga vor allem auf „importierte“ Qualität setzen (müssen). Allerdings macht John Booker schon mal eines klar: Man habe unbedingt darauf geachtet, dass sich alle Neuen im Kings-Trikot auf dem ELF-Parkett richtig beweisen wollen. „Wir setzen ausschließlich auf Spieler, die auch wirklich hier sein wollen“, ergänzt Moritz Heisler: „Diese Mentalität soll die Kings in dieser Saison ausmachen.“

Wie bereits im Jahr 2022 werden die Leipzig Kings auch in diesem Jahr im Bruno-Plache-Stadion auflaufen. Foto: Christian Modla

Die Hoffnung: Dieses Feuer, diese Leidenschaft soll überspringen – auch die Tribüne im Bruno-Plache-Stadion, aber auch auf die ganze Region. Hier gibt Marco Quoadt ein weiteres Versprechen: „Die Leipzig Kings sind das nahbarste Team der Liga.“ Und dies werde auch so bleiben: „Für uns gehört es nun einmal dazu, das man sich mit den Spieler, dem Headcoach, mit dem Staff unterhalten kann.“ Was man dann ab 11. Juni – dann steigt das erste Leipzig-Kings-Heimspiel in Probstheida – dann auch live erleben könne.

Vernetzung wird vorangetrieben

Ohnehin: Die Vernetzung mit der Sportszene der Messestadt liegt den beiden Co-Ownern hörbar am Herzen. „Wir wollen uns anderen Sportarten öffnen – gerade auch mit unserem Know-how“, erklärt Moritz Heisler. So habe man das Angebot an Sportvereine in der Region aufgesetzt, von den professionellen Trainingsmethoden der Leipzig Kings zu profitieren. Ganz gleich, ob es um Mannschaften aus dem Handball, Fußball oder Volleyball geht. Nach Angaben der beiden Teambesitzer sind die ersten entsprechenden Termine schon gebucht, die Sache kommt ins Rollen.

Über ein positives Feedback aus der Fanszene des 1. FC Lok Leipzig könne man sich nach der Premierensaison im letzten Jahr auch freuen – Fortsetzung folgt. Über das „Warum?“ müssen die Kings-Verantwortlichen eigentlich nicht lange nachdenken. „American Football bietet so viele positive Aspekte: Da ist das Spieltempo auf dem Platz, die Familienfreundlichkeit im gesamten Umfeld, die Atmosphäre in den Stadien – Rivalität gibt es auf dem Platz, aber nach dem Schlusspfiff ist das vorbei und man genießt gemeinsam die Zeit“, erklärt Moritz Heisler.

Er ist der neue Headcoach der Leipziger Kings-Footballer: John Booker. Foto: André Kempner

Nun geht es für die Leipzig Kings darum, dies alles öffentlichkeitswirksam unter die Sportfans der Region zu bringen. Was dann auch irgendwie erklärt, warum John Booker nunmehr auf dem Headcoach-Stuhl sitzt. Nachhaltigkeit ist für Moritz Heisler und Marco Quoadt eines der ganz wichtigen Stichworte: „Deshalb war es notwendig, sich in dieser Saison neu aufzustellen.“ Mit dem Headcoach, von dem man sich eine langfristige sportliche Entwicklung des neu formierten Teams erhofft. Und der dafür einen Staff von acht weiteren Vollzeitcoaches an die Seite gestellt bekommt. Erster Eindruck: Die Booker’schen Ideen eines klar strukturierten und sehr detailorientierten Football-Trainings wissen zu beeindrucken. Nächster Punkt: Der Staff hinter dem Staff soll, ach was, muss wachsen. Gerade auch, was die medizinische Betreuung der Footballer betrifft – dazu will man beispielsweise auch mit dem Experten für Gehirnerschütterungen aus Halle/Saale zusammenarbeiten.

Einzeltickets im April

Wie gesagt: Die Leipzig Kings sind gekommen, um zu bleiben – die entsprechenden Strukturen werden aufgebaut, auch über das Problem einer strukturierten Nachwuchsarbeit macht man sich Gedanken. Und vordergründig macht John Booker mit seinem Trainerstab die Leipzig Kings fit für die anstehende ELF-Saison: Die startet am 4. Juni mit einem Auswärtsspiel bei den Prague Lions. Der Ausblick ist gut, findet Moritz Heisler: „Der Verkauf der Seasontickets läuft gut. Und vor Ostern starten wir dann auch in den Vorverkauf der Einzeltickets.“ Jens Wagner

 

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