Auch in diesem Jahr werden die Löbnitzer Landfrauen ihren Brunnen wieder österlich schmücken. Foto: Wolfgang Sens

Löbnitz. Ein echter Hingucker ist jedes Jahr in der Osterzeit der Löbnitzer Brunnen. Mit viel Liebe und Geschick schmücken ihn seit mehr als zehn Jahren die Löbnitzer Landfrauen. Frisches Grün und bunte Eierketten zieren dann den Brunnen und sorgen für einen Farbklecks im bisweilen noch nass-grauen Frühling. Mehrere Tage sitzen die Landfrauen im Vorfeld zusammen beim Binden. „Es ist schon eine schöne Tradition. Wir treffen uns, trinken Kaffee, schwatzen und flechten die Girlanden“, beschreibt Kornelia Miotke (67), stellvertretende Vorsitzende der Landfrauen.

Geselligkeit leben

Dass es die Landfrauen in dem kleinen Dorf überhaupt gibt, ist der damaligen Bürgermeisterkandidatin Christine Schiemann zu verdanken. „Sie hat 2008 Landfrauen aus Nordsachsen eingeladen, über ihr Tun zu berichten, und dies war für uns der Anstoß zur Gründung einer eigenen Ortgruppe.“ 23 Frauen waren sofort von der Idee begeistert. Heute sind es 25 feste Mitglieder, die sich engagieren und Geselligkeit leben.

„Jedes Jahr bereiten wir einen Jahresplan mit einer monatlichen Aktivität vor“, berichtet Landfrauen-Gründungsmitglied Jutta Marggraf (74). „Angefangen haben wir mit einer Aktion zur Brustkrebsvorsorge für alle Löbnitzerinnen. Wir haben auch Vorträge zur gesunden Ernährung oder zur Straßenverkehrsschulung organisiert oder Ausstellungen, und wir laden jährlich zum Frauentag mit Kulturprogramm ein.“ Hervorzuheben seien in ihren Augen vor allem die gemeinsamen Festivitäten. „Wir feiern Fasching, runde Geburtstage und Weihnachten.“ Beliebt seien auch die Spielnachmittage und Radtouren. Zudem stehen Beteiligungen beim Löbnitzer Parkfest, beim örtlichen Adventsmarkt oder beim Mühlentreffen bei den Landfrauen auf der Tagesordnung und der regelmäßige Austausch mit anderen Landfrauen in Sachsen.

„Viele unserer Mitglieder sind bereits im fortgeschrittenen Alter, einige leben auch schon alleine. Für sie ist wichtig, rauszukommen und Gleichgesinnte zu treffen“, betont Kornelia Miotke. Gerade in Zeiten von Corona habe sich gezeigt, dass solch eine Vereinigung unterstützen kann. „In dieser Zeit wurden Kontakte neben Whats-App über den „Landfrauenboten“ aufrecht erhalten. Mit der Zeit seien so Freundschaften entstanden. „Wir sind füreinander da, helfen uns gegenseitig“, sagt Kornelia Miotke. „Man muss die Zeit nutzen, solange man noch rüstig ist.“ Nannette Hoffmann

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here