Auch das erste Teambuilding hat es für die DHfK-Bundesliga-Handballer schon gegeben – auch mit einer Paddeltour (hier mit Lucas Krzikalla und Alen Milosevic). Foto: SC DHfK Leipzig Handball

Es ist eine spannende Frage, die zum einen viele Vereine, aber auch viele Fans bewegt: Wie geht’s weiter im Sport? In den Ligen der jeweiligen Sportarten – vor allem jener, die unterm Hallendach ausgetragen werden? Wird man in absehbarer Zeit als Publikum die Sportler auf der Tribüne unterstützen können? Antworten auf diese Fragen suchen nun Wissenschaftler der Universitätsmedizin Halle (Saale) – unterstützt unter anderem von den Bundesliga-Handballern des SC DHfK Leipzig.

Für diese ist die Frage nach der (Wieder-) Zulassung von Fans bei Heimspielen beinahe schon existenziell – im Gegensatz zum Bundesliga-Fußball ist man in der deutschen Handball-Beletage auf die Zuschauereinnahmen zwingend angewiesen. Deshalb erklärte DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther: „Nach der Corona-Verordnung im März war auch unser Verein kurzzeitig im Schockzustand, doch seit April arbeiten wir intensiv an Konzepten, wie wir wieder mit Zuschauern in die Halle dürfen. Nach mehreren Gesprächsrunden mit unserem Mannschaftsarzt Prof. Pierre Hepp, seinem Kollegen von RB Leipzig und den ARENA-Geschäftsführern haben wir gemerkt, dass verantwortungsbewusste Entscheidungen auf dem Weg zurück in die Veranstaltungshallen nur mit objektiven Daten und Fakten realisierbar sind.“ Nun haben die Grün-Weißen weiteres wissenschaftliches Know-how an der Seite – in Form eines Teams mit Dr. Stefan Moritz an der Spitze, das nun das Projekt „Restart-19“ auf den Weg bringen wird.

Ziel der Forschungen des Teams der Universitätsklinik Halle (Saale) ist es, Anwort auf die genannten drängenden Fragen zu finden: Wie verhält es sich zum einen mit den Risiken von Großveranstaltungen in Hallen? Und wie kann manLösungen finden, solche Veranstaltungen wieder stattfinden zu lassen? Gearbeitet wird in mehreren Teilprojekten (inklusive der Entwicklung eines mathematischen Modells), öffentlich sichtbar wird „Restart-19“ sicherlich mit einem großen Experiment, das am 22. August in der Arena Leipzig über die Bühne gehen wird.

„Wir spielen an diesem Tag drei Simulationen durch. Einmal eine Veranstaltungssituation wie vor der Corona-Pandemie, natürlich alles mit dem größtmöglichen Schutz für die Beteiligten. Als zweite eine Simulation mit 4.000 Teilnehmenden, bei der die Ströme gezielt gelenkt werden, und als drittes eine Simulation mit 2.000 Teilnehmenden“, erläutert der Projektleiter. Und da kommt die Mannschaft von Trainer André Haber ins Spiel, die an diesem Tag mitwirken wird – ebenso wie übrigens auch der Sänger Tim Bendzko (um die Musik im Besonderen und die Kultur im Allgemeinen geht es ja auch). Nun sind übrigens auch Freiwillige gesucht, die bei dem Großexperiment am 22. August mitmachen – junge und gesunde Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich auf der Internetseite www.restart19.de informieren und registrieren lassen.

Derweil machen sich Leipzigs Bundesliga-Handballer schon seit einigen Tagen wieder fit für die anstehende Spielzeit 2020/2021 – mit einer Mannschaft, die viele bekannte Gesichter hat. Marko Mamic, Lucas Krzikalla, Lukas Binder, Alen Milosevic, auch Niclas Pieczkowski ist in der Messestadt geblieben. Die beiden Neuzugänge Kristian Saeveraas und Martin Larsen standen auch schon seit längerer Zeit fest und selbst das Aufrücken der Talente Julius Meyer-Siebert (gehört nun fest zum Profikader) sowie Nicolas Neumann und Akos Szeles (sind in der Vorbereitungsphase dabei) ist nun keine riesengroße Überraschung. Immerhin muss Cheftrainer André Haber den verletzungsbedingten Ausfall von Marc Esche (in der Reha nach einem Kreuzbandriss) und Max Janke (kuriert die Nachwirkungen seiner Schulter-Op aus) kompensieren.

Spricht wiederum für eine in den letzten Jahren durchaus gelungene Kaderplanung der Leipziger – was auch der Coach bestätigte: „Die Mannschaft hat jetzt die Chance, im zweiten Jahr, wo sie in nahezu derselben Besetzung zusammenspielt, wieder einen Schritt zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.“ Zur Vorbereitung hat man da eine Menge Zeit – nach dem „Frühstart“ im Juli wird es noch eine Pause geben, ehe Mitte August der knackige Teil des Ganzen beginnen wird. PM/JW

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