Das Altenburger Naturkundemuseum Mauritianum im Schlosspark der Skatstadt. Foto: Ralf Miehle
Das Altenburger Naturkundemuseum Mauritianum im Schlosspark der Skatstadt. Foto: Ralf Miehle

Altenburg. Mit zwei neuen Sonderausstellungen ist im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg jetzt die Sommersaison eingeläutet worden. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes von Museum Burg Posterstein, Residenzschloss Altenburg, Lindenau-Museum Altenburg und dem Mauritianum, das unter dem Motto „Grünes im Quadrat“ steht, präsentiert das Naturkundemuseum geologische und biologische Aspekte rund um das Thema Gärten.

Die Geologen des Museums führen die Besucher rund 280 Millionen Jahre zurück ins Erdzeitalter des Rotliegend, als es heiß zuging in der Region, auf der jetzt das Altenburger Land liegt. Vulkane formten die Landschaft, was auch heute noch sichtbar ist. Porphyr steht nicht nur im Untergrund an. An einigen Stellen des Altenburger Landes ragt er gut sichtbar durch die Lößschicht.

Über Porphyr und seltene Insekten im Schlosspark

Ob der Altenburger Schlossberg, der Weiße Berg in Altenburg oder die Paditzer Schanzen – die Geschichten um diese Standorte sind lang und interessant. Aber auch kleine Aufschlüsse, in denen Porphyr als Baumaterial gewonnen wurden, erzählen von interessanten Geschichten um verborgene Gärten in der Stadt Altenburg. Daher trägt die Ausstellung den Titel: „Der Grund des Gartens: Porphyr“. Das Mauritianum befindet sich am Rand des Altenburger Schlossparks, der sozusagen der „Hausgarten“ der Museumsmitarbeiter ist und für Exkursionen mit Schülern genutzt wird. Im Kinderkolleg beschäftigen sich die Kinder mit der Tier- und Pflanzenwelt des Schlossparks. Höhepunkt der Exkursionen ist das zarte „Fräulein Zartschrecke“ – eine kleine zarte hellgrüne Heuschrecke mit superlangen Fühlern. Sie gab der zweiten jetzt eröffneten Ausstellung ihren Namen: „Das zarte Fräulein Zartschrecke – Parks und Gärten als Refugien“. Die seltene Heuschrecke steht stellvertretend für viele Insektenarten, die im Schlosspark einen Lebensraum gefunden haben. Die Ausstellung erläutert, warum seltene Arten, die in der Region fast ausgestorben sind, im Schlosspark überlebt haben und warum viele sonst verbreitete Arten fehlen.

So greift die Ausstellung die Frage der Kinderkolleg-Kinder auf, die sie auf ihren Kescher-Expeditionen stets beschäftigt „Wo sind nur die Schmetterlinge hin?“. In der Tat fehlen die typischen Wiesenschmetterlinge, obwohl die Schlossparkwiesen im Juni bunte Blumenwiesen sind. Die Biologen des Mauritianums legen dar, was die Insekten-, aber auch Vogelarten des Parks benötigen, um zu überleben und leiten aus den Ansprüchen der Arten Vorschläge für die Parkpflege ab. Für Kinder und Familien hält das „zarte Fräulein Zartschrecke“ Rätsel bereit, die in der Ausstellung gelöst werden können.

Die bereits seit einigen Monaten im Mauritianum präsentierten Sonderausstellungen „Auerochse, Wildpferd und Co. – Mitteleuropas ausgestorbene Big Five“ und „Wenn Wasser knapp wird – Lebenswelten in Bangladesch“ wurden verlängert und sind weiterhin zu sehen.