Die Mitarbeiterinnen der Diakonie-Sozialstation Borna blicken auf 30 Jahre zurück. Foto: PF

Borna. Nein, es sei kein Aprilscherz gewesen, betont Karin Schubert: „Die Sozialstation Borna wurde tatsächlich am 1. April 1991 aus der Taufe gehoben“, erzählt die Pflegedienstleiterin. Eine große Geburtstagsfeier „ihrer“ Sozialstation – einer Einrichtung der Diakonie Leipziger Land – kann nun zwar leider nicht stattfinden. Das Jubiläum ist für sie dennoch ein schöner Anlass, Bilanz zu ziehen und dankbar zurückzuschauen.

Zunächst stellt sie fest, dass das Geburtstagskind ganz schön groß geworden ist. Am Anfang gab es lediglich fünf Mitarbeiterinnen – allesamt damalige Gemeindeschwestern –, ein Dienstfahrzeug und rund 15 Patientinnen sowie Patienten. Heute kümmert sich ein 32-köpfiges Team um mehr als 200 Pflegebedürftige. „Wir wuchsen mit unseren Aufgaben“, so Karin Schubert. „Die Nachfrage nach Pflege und Hilfe im Haushalt ist enorm gestiegen.“ Dazu habe auch die Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 beigetragen.

Gewandelt habe sich auch die Arbeitsweise. Wenn die Chefin früher eine Mitarbeiterin kontaktieren wollte, studierte sie den Dienstplan, schätzte ab, wo diese ungefähr sein könnte, und telefonierte ihr dann mühsam über die Patienten oder Patientinnen hinterher. Heute geht nichts mehr ohne Handys und elektronische Abrechnungen. „Trotz Digitalisierung ist die Bürokratie allerdings aufwendiger geworden“, sagt Karin Schubert.

Genauso im Wandel begriffen waren stets die Anschriften. Auf der Suche nach optimalen Bedingungen für Team und Betreute zog die Sozialstation mehrfach um: von der Virchow- über die Theodor-Storm- und die Leipziger Straße ins jetzige Domizil in der Lausicker Straße 2. Gern denken sie und ihr Team auch an die vielen Feste und Ausflüge zurück, die sie für die Seniorinnen und Senioren auf die Beine gestellt haben – ehrenamtlich, neben den eigentlichen Diensten.

„Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches Dankeschön für das große Engagement“, so Karin Schubert, die sich zudem bei allen Betreuten, Angehörigen, Ärztinnen und Ärzten für die gute Zusammenarbeit und Treue bedankt. Trotz mancher Herausforderungen und harten Zeiten – zum Beispiel durch die Coronavirus-Pandemie – sei die Arbeit lohnend, sinnvoll und schön. „Es kommt so viel Dankbarkeit zurück“, erzählt die stellvertretende Pflegedienstleiterin Peggy Lübner. „Wenn man mit einer Umarmung und den Worten ‚Schön, dass Sie da sind‘ begrüßt wird, macht das richtig Spaß.“

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