Altenburger Klaus Uhlig stellt auf Schloss Ponitz zusammen mit seiner Tante Magdalena Langenstraß-Uhlig aus. Foto: Monika Uhlig

Schloss Ponitz. Vielen Altenburgern dürfte der Name Uhlig bekannt sein. Die Älteren kennen möglicherweise noch das einstige Geschäft Uhlig in der Schmöllnschen Straße 27 der Skatstadt, die anderen verbinden ihre Erinnerungen vielleicht mit dem einstigen Schüler Ulf Uhlig, einem Mitglied der sogenannten Flack-Gruppe, die dem Stalinismus der Nachkriegszeit couragiert entgegentrat.

Dr. Klaus Rainer Uhlig, geboren 1932 in Altenburg, Architekt, Lehrer und vor allem Künstler, ist der Bruder von Ulf Uhlig. Er lebt seit 1969 in Köln und kehrt nun mit einer Ausstellung in seine Geburtsregion zurück. Seine vielseitige Neugier, die die Jugendzeit prägte, wuchs sich über seine im Abiturzeugnis bestätigte künstlerische Begabung sowie sein „kritisches Denken“ zur Wissbegierde aus und trieb ihn durch viele Ateliers der Welt. Während seiner Studierzeit in Weimar lernte er auch Gerhard Altenbourg kennen, danach absolvierte er ein Studium an der TU Berlin bei Erich F. Reuter und der Harvard University, wo er 1962 den Master of Arts erwarb. Hier traf er im persönlichen Gespräch Stararchitekten wie Walter Gropius, Mies van der Rohe oder Le Corbusier, die oft auch im Bereich der Bildenden Künste Anerkennung gefunden hatten.

Die anschließenden Lehr – und Wanderjahre führten ihn durch Deutschland und die Welt. Nun lehrte ihn das eigene Sehen und Erfassen, was die Natur und die Menschen zu Geben in der Lage sind – Erkenntnisse, die keine Schule zu vermitteln vermag.

Ab 1969 arbeitete Uhlig als Stadtbaudirektor in Köln, ehe er mit dem Jahre 1997 ausschließlich als freischaffender Künstler tätig ist. Jetzt dürfen sich Interessierte auf einen Teil seines Lebenswerkes in einer Ausstellung auf Schloss Ponitz freuen. Seine Arbeiten sind geschätzt wie seine Einzelausstellungen in Paris, Hangzschou, Bologna, Dresden, Brüssel Berlin sowie viele Gemeinschaftsausstellungen belegen. Das künstlerische Spektrum ist äußerst vielseitig. Er widmet sich bevorzugt der Malerei, ist aber auch auf den Gebieten Graphik, Objekt, Skulptur, Fotographie oder Performance tätig. Seinen Malstil bezeichnet er selbst als Strukturrelismus, seine in den Bildern integrierten Figuren zeigen eine Betonung der Vertikalen und wurden deshalb von der Fachwelt als „Aufrechtmenschen“ benannt.

Dem Altenburger Land ist Klaus Uhlig verbunden geblieben, nicht zuletzt durch die von ihm ins Leben gerufene Künstlergruppe „Osterlandmaler“: eine Würdigung der regionalen Kunst und ihrer Künstler. Die Ausstellung auf Schloss Ponitz ist als Gemeinschaftsausstellung mit Magdalena Langenstraß-Uhlig, einer Tante von Klaus Uhlig, konzipiert. Sie studierte zu einer Zeit (1905-1911, Großherzogliche Kunstschule Weimar), in der Frauen an Hochschulen selten zu finden waren und setzte sich durch. Während ihres Zweitstudiums am Bauhaus Weimar und Dessau lernte sie bei Maholy-Nagy, Klee und Kandinski. Eine Reihe ihrer beachtenswerten expressionistischen Arbeiten sind in renommierte Museen und bedeutenden Sammlungen eingegangen. Die große deutsche Malerin des Expressionismus starb am 2. Oktober 1965 in Werda.

Für das Altenburger Land ist es ein Geschenk, solch eine Ausstellung erleben zu können. Die Arbeiten von Magdalena Langenstraß-Uhlig und Dr. Klaus Rainer Uhlig werden auf Schloss Ponitz vom 5. September bis zum 31. Oktober vorgestellt. Peter Heinig

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