Hans Joachim Schädlich erhält den Erich-Loest-Preis (2.v.l.) aus den Händen von Dr. Harald Lengenfeld, Vorstandsvorsitzender der Leipziger Sparkasse, und Hartwig Hochstein (r.), Vorsitzender der Jury. Foto: T. T.

Großer Bahnhof am Sonntag im Mediencampus Villa Ida im Poetenweg. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig verleiht zum zweiten Mal den mit 10 000 Euro dotierten Erich-Loest-Preis. Diesmal dem Schriftsteller Hans Joachim Schädlich  für sein Buch „Felix und Felka“. Viele Leipzigerinnen und Leipziger sind gekommen, diesem Ereignis beizuwohnen. Auch der Mittweidaer Bürgermeister ist unter den geladenen Gästen, ist doch Erich Loest nicht nur Ehrenbürger Leipzigs, sondern auch in seiner Geburtsstadt Mittweida.

Dr. Harald Lengenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig, lobte in seinen Begrüßungsworten die Entscheidung der unabhängigen Jury, Hans Joachim Schädlich zu ehren, gehört er doch zu den  Autoren, die die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Deutschland nicht nur beschreiben, sondern mit ihrer Stimme den demokratischen Diskurs mitgestalten. In „Felix und Felka“  erzählt er die Geschichte  des deutsch-jüdischen Malers Felix Nussbaum und seiner polnisch-jüdischen Frau Felka Platek, die in Auschwitz 1944 ermordet wurden. „Ich wollte mir die beiden lebendig vor Augen führen. Ihr Schicksal klagt die  Naziherrschaft und den heutigen Antisemitismus an“, erklärte der Ausgezeichnete.

In seiner Laudatio würdigte Tilman Spreckeisen, Redakteur im Literaturressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Loest als stillen und zurückhaltenden Schriftsteller mit großer Virtuosität. Einen Meister der literarischen Verdichtung nennt Juryvorsitzender Hartwig Hochstein den Ausgezeichneten – „kein Wort zu viel, jede Szene von schlichter Eindringlichkeit.“

Genau das wird deutlich, als Joachim Schädlich sein Buch aufschlägt, daraus vorliest und dafür viel Applaus erhält. Traudel Thalheim

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