Christoph Terhechte ist der neue Festivalchef des DOK Leipzig. Foto: André Kempner

Leipzig. Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) hat mit seiner 64. Ausgabe im vergangenen Oktober trotz Pandemieeinschränkungen fast 40 000 Zuschauer von seinem Angebot überzeugen und damit 80 Prozent der verfügbaren Sitzplätze auslasten können. Zugleich kann dem Stadtrat nun die positive Entwicklung in den Festivaljahren seit 2017 dargelegt werden. DOK Leipzig hat in dieser Zeit neue Inhalte, einen ausgeglichenen Haushalt, nachhaltige personelle Strukturen und eine verbesserte technische Infrastruktur geschaffen.

„Die Entwicklung von DOK Leipzig in den letzten Jahren hat gezeigt, dass eines der international bedeutendsten Dokumentar- und Animationsfilmfestivals sowohl künstlerisch als auch wirtschaftlich bestehen kann – in den letzten beiden Jahren sogar unter den verschärften Pandemiebedingungen. Als Stadt Leipzig stehen wir hinter dem Festival und freuen uns darauf, es weiterhin auf seinem Weg der Innovation in der Filmfestivallandschaft zu begleiten“, sagt Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke, zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der Leipziger Dok-Filmwochen GmbH.

„Durch eine Straffung und Neustrukturierung des Programms haben wir das künstlerische Profil des Festivals weiter geschärft und dem Publikum und der Filmbranche die volle Bandbreite unserer Veranstaltungen nahegebracht. In der Coronakrise haben wir zudem Wert darauf gelegt, unser Angebot auch online zu erschließen. So haben wir digitale Werkzeuge entwickelt, mit deren Hilfe wir auch in Zukunft flexibel auf neue Herausforderungen reagieren und die Teilhabe am Festival für alle sichern können“, erklärt Festivaldirektor Christoph Terhechte.

Die Stadt erhöhte den Zuschuss für das Festival zuletzt um 100 000 auf 521 300 Euro für die Jahre 2018 und 2019. Seit 2020 beträgt dieser 541 300 Euro, um Kostensteigerungen abfedern zu können. Zugleich ist die Festivalleitung dem Konzept nach verpflichtet, Dritt- und Fördermittel zu akquirieren. Dies gelang aktuell unter anderem durch eine deutliche Erhöhung der Förderung durch den Freistaat Sachsen für 2021 (487.000 statt wie zuvor 397.500 Euro) und 2022 (496.000 Euro). Das Ziel, in den Jahren 2017 bis 2020 immer mindestens ausgeglichene Jahresabschlüsse vorzulegen, wurde bereits ohne diese Zusatzmittel erreicht.

Die Festivalleitung unter Leena Pasanen und seit 2020 unter ihrem Nachfolger Christoph Terhechte hat zudem ein Konzept erstellt, um die Liste der Sponsoren zu erweitern, die seit 2017 bereits um rund ein Dutzend gewachsen ist. Unter anderem wird es auch unterjährig verstärkt Projekte wie das 2020 gestartete Sommerkino und ständig aktualisierte Online-Aktivitäten wie Streaming-Angebote geben, die die Attraktivität des Festivals als Marke für kommerzielle Adressaten erhöhen sollen. Das neue 14-tägige Angebot „DOK Stream“ im Anschluss an das Festival 2021 war ein bedeutender Schritt dorthin.

Insgesamt soll das Programm des Festivals auf rund zwei Drittel des Umfangs von 2019 verschlankt werden und dadurch für das Unternehmen Leipziger Dok-Filmwochen GmbH bei weiterhin hoher inhaltlicher Qualität personell und finanziell handhabbar bleiben. Die Erfahrung aus den Corona-Jahrgängen 2020 und 2021 hat gezeigt, dass trotz geringerer Präsenz von Filmschaffenden vor Ort ein Austausch über digitale Kommunikation möglich ist. Auf diesem Weg soll künftig weitergegangen werden. Dabei soll der Fokus weniger stark nur auf Europa sondern auf ein weltweites Netzwerk gelegt werden.

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