Erneutes Ziel Final Four: Die „Grimma Guardians“ wollen es in der neuen Saison der Mulde-Konkurrenz aus Wurzen etwas schwerer machen. Foto: Roger Dietze

WURZEN/GRIMMA. „Brüderlich“ haben sich die Grimmaer und Wurzener Basketballer die beiden Spitzenplätze in der abgelaufenen Landesliga-Saison in der Gruppe 1 geteilt. Während der punktverlustfreie Staffelsieger, der Basketballverein 1950 Wurzen (BBV), in der neuen Saison mit einem Aufstieg ins sächsische Basketball-Oberhaus Oberliga liebäugelt, haben sich die Korbjäger des SV 1919 Grimma das erneute Erreichen des Final Four als Ziel gesetzt.

Nach der Saison ist auch für die Korbjäger des BBV vor der Saison. Nach dem zum wiederholten Mal vor der Konkurrenz aus Grimma eingefahrenen Staffelsieg in der Landesliga Gruppe 1 und den im „Bruderduell“ gegen die „Grimma Guardians“ erkämpften dritten Platz im erstmals ausgespielten Final four sind die Blicke der Wurzener Basketballer nach vorn gerichtet. „Im Juli kommen alle Spieler zusammen, und dann werden wir hinsichtlich des Personals für die neue Saison Nägel mit Köpfen machen“, berichtet der Cheftrainer und Vereinsvorsitzende Dieter Stimmel. Fest stehe, dass das Team verjüngt werden muss. „Einige unserer Spieler gehen langsam auf die 40 zu, und Erfahrung und die damit verbundene spielerische Cleverness vermögen zwar einiges, aber eben doch nicht alles zu kompensieren“, so Stimmel, dessen Verein sich vor einigen Spielzeiten aus Sachsens höchster Spielklasse, der Oberliga, zurückgezogen hatte, um den Nachwuchs in der Landesliga an den Punktspielbetrieb im Herrenbereich heranzuführen. „In der nächsten Saison sollten wir so weit sein, um uns vorbehaltlich der sportlichen Qualifikation auch gedanklich mit einem erneuten Aufstieg zu beschäftigen“, so Dieter Stimmel. Die Löcher, die zwei Abgänge im Team reißen werden, könne man mit zwei Rückkehrern schließen, hinzu gesellten sich zwei Nachrücker aus dem eigenen Nachwuchs. „Auf dem Papier ist die Mannschaft damit etwas stärker als in der vergangenen Saison einzuschätzen, in jedem Fall sollten wir erneut um den Staffelsieg und den Einzug in das Final Four mitspielen können“, so der BBV-Chef. Sollte sich daraus die Möglichkeit zum Aufstieg ergeben, würde er für diesen plädieren, das letzte Wort jedoch seinem Personal einräumen. Apropos Personal: „Ich ziehe meinen Hut vor unseren ‚Oldis’, die zum Teil schon seit 20 Jahren ihren Rücken krumm für den Wurzener Basketball machen“, so Stimmel, der nach eigenem Bekunden offen für eine Fusion mit dem Grimmaer Basketball ist. „Denn in einem solchen Fall bin ich überzeugt, dass eine Muldentaler Mannschaft eine feste Größe in der Oberliga sein würde.“

Kräftebündelung ist zwar grundsätzlich auch bei der Staffel-Konkurrenz vom Muldeoberlauf ein Thema, Jörg Heidemann, Basketball-Abteilungsleiter und -Trainer beim SV 1919 Grimma, sieht dafür aktuell aber das realistischere Potenzial in der Stadt selbst. „Sinnvoll und wünschenswert wäre für uns die Aufstellung einer zweiten Mannschaft, um unserem Nachwuchs mittelfristig einen möglichst sanften Übergang in den Herrenbereich zu ermöglichen. Ein diesbezüglich gangbarer und aus meiner Sicht auch vor dem Hintergründ der Kräftebündelung vorstellbarer Weg wäre eine Fusion mit dem zweiten Grimmaer Basketballverein Spartak“, so Heidemann, dessen Schützlinge in der abgelaufenen Landesliga-Spielzeit gleich dreimal gegen den Lokalrivalen aus Wurzen den Kürzeren zogen und in der Endabrechnung auf Platz zwei hinter der Mulde-Konkurrenz einkamen. Nach den beiden Punktspiel-Niederlagen mussten sich die „Grimma Guardians“ auch im Spiel um Platz 3 im Rahmen des erstmals zwischen den jeweils zwei besten Teams der beiden Landesliga-Staffeln ausgetragenen Final Four dem BBV geschlagen geben. „Ein Sieg gegen Wurzen wäre sicherlich auch für unsere Fans, für die das Lokalderby immer etwas Besonderes ist, wünschenswert gewesen, grundsätzlich aber können wir mit unserer zweiten Landesliga-Saison sehr zufrieden sein“, bilanziert Heidemann, der in diesem Zusammenhang an das Jahr 2010 erinnert, in welchem er dem Grimmaer Basketballsport mit einem Dutzend Mitstreitern neues Leben eingehaucht hatte. „Damals habe ich als Ziel ausgegeben, dass sich Grimma bis zum 100. Vereinsjubiläum in diesem Jahr wieder zu einer festen Größe im sächsischen Basketballsport entwickelt haben sollte, und weil wir diese Ziel erreicht haben, können wir sehr positiv auf das in diesen neun Jahren Erreichte blicken.“ Zumal im verlorenen Meisterschafts-Halbfinale gegen Görlitz mehr und durchaus sogar der Einzug ins Endspiel drin gewesen wäre. „Wir haben uns in diesem Spiel eindeutig unter Wert verkauft“, resümiert der „Guardian“-Coach. Roger Dietze

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here