Mitglieder des Vereins an der Hohenprießnitzer Heimatscheune. Foto: KiKi

Die Heimatscheune Hohenprießnitz genießt weit über die Gemeindegrenzen hinaus einen guten Ruf, denn mehrere Veranstaltungen im Jahr locken Gäste aus nah und fern in das Muldedorf. Vor genau 15 Jahren, im Juni 2003, wurde das kleine landwirtschaftliche Heimatmuseum eröffnet.

Hinter diesem einzigartigen Objekt steht der engagierte Verein Heimatfreunde Hohenprießnitz, der in diesem Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag feiert. Die über 30 Mitglieder haben sich die Pflege von Tradition und Brauchtum im ländlichen Raum auf die Fahnen geschrieben. Außerdem kümmern sie sich um die vielen Sehenswürdigkeiten in der Scheune, betreiben historische Forschung, bieten regelmäßige Führungen an und laden zu Themenabenden und Festen ein. Von April bis Oktober öffnet die Heimatscheune an jedem ersten Sonntag im Monat in der Zeit von 14 bis 17 Uhr ihre Pforten.

Die unzähligen, gut erhaltenen und liebevoll gehegten Exponate der Dauerausstellung sind in der großen Heimatscheune auf zwei Etagen verteilt und geben einen umfassenden Einblick in das dörfliche Leben aus der Zeit um etwa 1900 bis 1950. Im Erdgeschoss stehen hauptsächlich landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge. Das besondere Highlight ist eine funktionstüchtige pferdebetriebene Göpel-Mühle. Im oberen Bereich ist das ländliche Leben sehr detailgetreu nachgestellt. Es finden sich Möbel, Haushaltsgegenstände und Kleidung. Aber auch die Darstellung ehemaliger Handwerksberufe und die Nachbildung des letzten „Tante-Emma-Ladens“ von Hohenprießnitz lassen vergangene Zeiten lebendig werden. Doch die Vereinsfreunde kümmern sich auch um die großzügigen Außenanlagen, wo beispielsweise mehrere historische Feldbearbeitungsmaschinen zu sehen sind. Rolf und Karin Schulze bewirtschaften den kleinen Bauerngarten.

Über das Jahr verteilt gibt es dank der gut zwanzig Vereine in Hohenprießnitz einen bunten Veranstaltungskalender im Dorf. Bei einigen von ihnen halten die Heimatfreunde die organisatorischen Fäden in der Hand. Los geht es am ersten Samstag im Februar mit der Spinte im Bürgerraum des Dorfes. Die wechselnden Themen beschäftigen sich beispielsweise mit Federnschleißen, Patchworkarbeiten, Spinnen und Stricken, um nur einiges zu nennen. Im Frühling geht es zum Osterwasserholen an die Osterwasserquellen. Wenig später laden die Heimatfreunde zum Maibaumstellen mit Tanz in den Mai. Und dank der seltenen Göpel-Mühle wird am Deutschen Mühlentag auch in die Heimatscheune geladen.

Immer im Oktober kommt eine mobile Apfelpresse auf das Scheunengelände, wo viele Gartenbesitzer aus Hohenprießnitz und den umliegenden Orten die Möglichkeit nutzen, Äpfel, Birnen und Quitten zu Saft pressen zu lassen. Im selben Monat wird außerdem zum Heimatabend mit spannenden Themen geladen. Viele Jahre fand im Dezember ein kleiner, aber feiner Weihnachtsmarkt an der Scheune statt. Seit einigen Jahren bringen sich die Heimatfreunde, wie andere Vereine auch, bei dem großen Weihnachtsmarkt am Schloss Hohenprießnitz ein. Apropos andere Vereine. Die Zusammenarbeit klappt dank eines Vereinsringes prima.

Doch zurück zur Heimatscheune. Dieses Gebäude war früher einmal ein großer Schweinestall und wurde 1998 durch die Gemeinde von der Treuhand erworben. Aufwendige Aufräumungs- und Sanierungsarbeiten verwandelten das gesamte Anwesen zu einem ansehnlichen Schmuckstück.  KiKi

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