Peve testete als Erster das Pappka-Haus von Mutter Antje. Foto: PICTURE POINT/Gabor Krieg

Von Thomas Gillmeister

Jetzt kann jedes Kind zum Häuslebauer werden ohne noch mehr Platz zu beanspruchen. Denn Antje Stumpe (40) aus Leipzig entwickelte zusammen mit ihrem Team ein Haus, das wunderbar klappbar ist. Der Bastelbogen 2.0 besteht aus stabilem Öko-Karton, der nach dem Spiel zu einem zwei Zentimeter schmalen Buch werden kann.

Als dreifache Mutter kennt sie die zunehmende Verdichtung in den Kinderzimmern. „Da stehen plastikbunte bis ins letzte Detail fertige Puppenhäuser und Ritterburgen, Tankstellen und Bauernhäuser“, erzählt Antje Stumpe. „Wenn das Interesse an ihnen langsam nachlässt, stauben sie vor sich hin und kosten viel Fläche“, weiß sie. Deshalb überlegte sich die diplomierte Designerin, den traditionellen Platzhaltern etwas Kreatives entgegen zu setzen. Dabei erinnerte sie sich an die kleinen beliebten Bastelbögen, mit denen Generationen von Kindern groß wurden. Sie übernahm mit Spieleentwicklerin Martina Musek das System, verbesserte es und machte es für Kinder ab drei Jahren klappbar. Gemeinsam mit Cordula Hundrieser gründeten die drei Mütter in Leipzig die Pappka-Spielwelten mit einem Fuchs als Logo. Ein schlau aufzubauendes stabiles Haus ist das Herzstück. Es besteht aus unverwüstlichem Kraftkarton, der seinem Namen alle Ehre macht.

„Die nachwachsenden Rohstoffe für ihn stammen aus nachhaltiger schwedischer Forstwirtschaft“, betont Antje Stumpe. Zunächst designten die Sächsinnen ein Bauernhaus. Doch während eines groß angelegten Tests mit 400 Mädchen und Jungen in Leipziger Kindergärten und in 60 Familien in ganz Deutschland, entpuppte sich das Musterhaus schnell als Spielwiese für kindliche Fantasie. Die kleinen Bastler verwandelten es beispielsweise in eine glitzernde Einhornschule, in einen belebten Bahnhof oder in ein gut ausgestattetes Feuerwehrgerätehaus.

„Die Kinder können das Haus ganz nach Belieben bemalen, bekleben und mit schon vorhandenem Spielzeug ausstatten“, zählt Antje Stumpe auf. „Außerdem bieten wir passende Stehfiguren und Stickersets zum Ausmalen mit an.“ Der Clou: Am Ende eines Spieltages kann das dreidimensionale Haus in Sekundenschnelle als schmales Buch zusammen geklappt und im Bücherregal platzsparend verstaut werden oder gar unkompliziert mit auf Reisen gehen. Das rund 30 Euro teure, in Sachsen fair gefertigte Pappka-Haus erhielt inzwischen das renommierte „Spiel gut“-Siegel und wird vor allem in Buchhandlungen, in Spielzeugläden oder über das Internet angeboten. Pünktlich vor dem Weihnachtsfest kommt nun eine spezielle Krippenedition mit Figuren und echtem Stroh heraus. „So kann wunderschön die Weihnachtsgeschichte nachgespielt werden“, schwärmt Antje Stumpe. Die Architektin der Kinderhäuser hat noch viele andere Ideen im Kopf. Ihr jüngster Sohn Peve (7) darf die Muster stets als Erster testen und mit ihnen spielen. Und mehr Platz in seinem Kinderzimmer ist nun auch.

Kontakt: www.pappka.de

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here