Geht wieder ihre eigenen Wege: Die erste Trebsener Herrenmannschaft nimmt die neue Kreisliga B-Saison ohne Hohnstädter Unterstützung in Angriff. Foto: Roger Dietze

TREBSEN/NERCHAU. Aufbruch hier, Kräfte sammelt dort: Während der Trebsener SV in der neuen Kreisliga B-Saison wieder eine eigene Mannschaft in den Punktspielbetrieb der Nordstaffel entsendet, nimmt man sich im benachbarten Nerchau in der Südstaffel eine Auszeit.

Nach drei Spielzeiten, die die erste Trebsener Herrenmannschaft in der Kreisliga B in einer Spielgemeinschaft mit der zweiten Mannschaft des Hohnstädter SV bestritten hat, gehen die Kicker aus der Schlosskommune in der neuen Spielzeit wieder ihre eigenen Wege. „Eine Spielgemeinschaft stellt kein Optimum dar, die Eigenständigkeit ist immer das Erstrebenswerte“, stellt der Vereinsvorsitzende Simon Junghanns klar. Um dieses „Erstrebenswerte“ in der neuen Spielzeit wieder zu erreichen, mussten sich einige Dinge fügen. So konnten zum einen A-Jugend-Spieler ins Herrenteam eingebaut werden, zum anderen entschieden sich mehrere Trebsener Kicker aus der Spielgemeinschaft dafür, in der kommenden Saison unter der Trebsener Fahne aufzulaufen.

Last, but not least fanden drei Nerchauer Spieler nach dem Entschluss des dortigen Sportvereins, den Spielbetrieb aufgrund von Personalmangel für mindestens eine Saison auszusetzen, den Weg zum SV Trebsen. Obgleich die Zusammenarbeit mit dem Verein aus dem Grimmaer Vorort laut Simon Junghanns nicht optimal gewesen ist, hätte es doch zur Kooperation mit dem Hohnstädter SV keine Alternative gegeben. „Ohne diesen Schritt würde es in Trebsen heute keinen Fußball mehr geben“, so der Vereinsvorsitzende. So aber gibt es ihn noch, und er war in den vergangenen Monaten sogar sehr erfolgreich. „Mit Tabellenplatz 2 haben wir unser bestes Saisonergebnis in dieser Spielgemeinschaft-Konstellation einspielen können“, berichtet Co-Trainer Marko Schmidt. Nicht zuletzt deshalb, weil man regelmäßig tatkräftige Unterstützung aus der ersten Hohnstädter Mannschaft erhalten habe. Eine Unterstützung, auf die die Trebsener Kicker nach dem Ende der Zusammenarbeit mit dem Hohnstädter SV nun nicht mehr bauen können. Womit umso mehr der Fokus auf den eigenen Nachwuchs gelegt werden muss. Ein schwieriges Thema, wie Vereinschef Simon Junghanns bekennt. „Es mangelt an sich ehrenamtlich engagierenden Übungsleitern, zudem hat keiner Lust mehr darauf, eine Trainer-Lizenz zu machen“, beklagt Junghanns. Trainingstechnisch halte man sich damit über Wasser, dass die Eltern von Nachwuchs-Kickern von Fall zu Fall in die Bresche springen. Aber auch in diesem Bereich klemme zunehmend der Schuh.

Auch in Nerchau kennt man diese Probleme. Noch mehr drückt aber aktuell der Schuh bei der ersten Mannschaft „Uns steht einfach kein entsprechend gefüllter Spielerpool zur Verfügung“, berichtet der Fußball-Abteilungsleiter des Nerchauer SV, Maik Reimer. Bereits in der zu Ende gegangenen Spielzeit und in dieser insbesondere in der Rückrunde sei es immer schwieriger geworden, eine Mannschaft aufs Feld zu bringen. „Wir hatten in den vergangenen Spielzeiten einige Abgänge zum einen zu anderen Vereinen, zum anderen zu den Alten Herren zu verzeichnen, hinzu gesellten sich noch Verletzungen. Und da uns auch keine A-Jugend zur Verfügung steht, mit der die Reihen der ersten Mannschaft aufgefüllt werden könnten, haben wir uns zum Aussetzen in der nächsten Spielzeit  entschieden“, so Reimer, der selbst noch auf dem Platz aktiv ist. Und der hofft, dass seine Mannschaft vielleicht schon in der übernächsten Saison wieder ins Kreisliga-B-Geschehen wird eingreifen können. „Bis auf einige Wechsel nach Trebsen bleibt die Mannschaft zusammen und hält den Trainingsbetrieb aufrecht, darüber hinaus haben wir jetzt genügend Zeit, um einen neuen 20 bis 25 Spieler umfassenden Kader aufzubauen, mit dem das Spielen einer Spielzeit Sinn macht“, so Reimer, der grundsätzlich die Perspektiven des Nerchauer Fußballs als gut bezeichnet. „Wir haben eine D-Junioren-Mannschaft, die die vergangenen zwei Jahre im Trainingsbetrieb gelaufen ist, und werden nach Lage der Dinge in der neuen Saison neben einer in einer Spielgemeinschaft spielenden E-Junioren-Mannschaft eine zweite formieren können, die eigenständig am Punktspielbetrieb teilnimmt.“ Roger Dietze

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