In der Kirche Authausen findet am kommenden Sonntag das Johannessingen statt. Foto: KiKi

AUTHAUSEN/REIBITZ. Eine wunderbare Tradition hat sich im Heidedorf Authausen erhalten. Seit über dreißig Jahren wird zur Sommersonnenwendzeit zum Johannessingen in die Kirche geladen. Am kommenden Sonntag (23. Juni) ist es wieder so weit, dann erklingen die Stimmen der Sängerinnen und Sänger dreier Chören im Gotteshaus. Des Weiteren musizieren einige Instrumentalsolisten.

Gastgeber ist die Kantorei Authausen unter der musikalischen Leitung von Andrea Pasenau. Sangeskräftige Unterstützung kommt vom Authausener Männergesangverein Concordia mit Chorleiter Jens-Uwe Weiß und vom befreundeten Heidechor Laußig mit Doris Mühlmann. Wie von Pfarrer Andreas Ohle zu erfahren ist, erklingen vorwiegend Volks- und Sommerlieder, kirchliche Lieder sowie einige Gospels. Anschließend lädt die Kirchgemeinde zum Grillabend mit gemütlichem Beisammensein in den Pfarrgarten ein.

Ebenfalls am 23. Juni laden Kirchgemeinde und Förderverein in Löbnitz zum Johannessingen ein. Beginn ist um 16 Uhr im Nachbardorf, in der Kirche Reibitz. Es singt die Kantorei unter der musikalischen Leitung von Elke Heiwolt und es erklingt beispielsweise das Johanneslied „Das Jahr steht auf der Höhe“. Bevor es im Anschluss zum gemütlichen Teil in den Kirchgarten geht, informiert eine kleine „Dia-Show“ über ein Projekt, das zur Ausgestaltung der Kirche beitragen soll. Unter der fachkundigen Anleitung von Bildhauerin Ute Hartwig-Schulz entstehen aktuell auf dem Künstlergut Prösitz künstlerische Medaillons, die zu Erntedank ihren Platz im Gotteshaus finden werden.

Das Johannessingen findet immer, wie der Name schon verrät, um den Johannestag herum statt. Die Christen feiern die Geburt von Johannes dem Täufer, der laut Bibel an einem 24. Juni geboren wurde. Es ist aber auch die Zeit der Sommersonnenwende (21. Juni), in die der längste Tag des Jahres fällt. Im Garten reifen die Johannisbeeren, die wertvolle Heilpflanze Johanniskraut blüht und die Johanniskäfer (Glühwürmchen) schweben nachts durch die Auwälder.

Veranstaltungstipp: Wer mehr über die sagenumwobenen, nachtaktiven Leuchtkäfer erfahren möchte, sollte sich der Glühwürmchen-Expedition „Was leuchtet denn da“ in Hohenprießnitz anschließen. Am kommenden Freitag führen die Naturfreunde Ines Keller und Rolf Schulze nach Sonnenuntergang durch den Schlosspark, in dem bei günstiger feuchtwarmer Witterung Tausende Glühwürmchen durchs Unterholz schweben. Treff ist am 21. Juni, um 21.30 Uhr am Schloss und es wird gebeten, festes Schuhwerk zu tragen. Der Eintritt ist frei.

Das kirchliche Johannisfest liegt, wie bereits bemerkt, auf dem 24. Juni (Johanni). Die Sommersonnenwende wird für den 21. Juni angegeben und schon in vorchristlicher Zeit war diese Zeit traditionell geprägt von verschiedenen Sommerfesten. Insbesondere im ländlichen Raum lodern die Sonnwendfeuer. Der Mittsommer war für die Urahnen ein ganz bedeutender Tag im Jahreskreislauf der Natur. Nach dem längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres werden die Tage nun wieder kürzer. Diese Zeit ist auch mit allerlei heidnischen Mythen und Legenden rund um Geister, Dämonen, Elfen und Feen verbunden. Ob das nun wieder etwas mit den Glühwürmchen zu tun haben könnte, die in den Nächten um Mittsommer durch finstere Auwälder und Moore schweben? KiKi

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