Seit 15 Jahr leer steht das frühere Technische Rathaus in der Prager Straße 20-28. Nun überlegt die Stadt Leipzig, ob sie das 38 Meter hohe Bürohaus abreißen oder nachnutzen soll. Foto: Jens Rometsch
Seit 15 Jahr leer steht das frühere Technische Rathaus in der Prager Straße 20-28. Nun überlegt die Stadt Leipzig, ob sie das 38 Meter hohe Bürohaus abreißen oder nachnutzen soll. Foto: Jens Rometsch

Es soll nun doch modernisiert werden: Nach Angaben der Stadtverwaltung sei die Sanierung des alten Technischen Rathauses in der Prager Straße immer noch günstiger als ein kompletter Neubau. Künftig soll nun im bestehenden Rohbau ein moderner Bürgerservice-Standort entstehen. Eine endgültige Stadtrats-Entscheidung steht aber noch aus: Der entsprechende Tagesordnungspunkt wurde bei der jüngsten Sitzung gestrichen.

„Wir haben uns verantwortungsvoll mit dem Bestand auseinandergesetzt und die möglichen Risiken vertieft geprüft“, sagt Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Wir sind uns sicher, dass wir mit dem Bestandserhalt die ökologisch und ökonomisch beste Lösung für unsere Stadt gefunden haben und einen qualitätsvollen und ansprechenden Verwaltungsbau für unsere Mitarbeitenden und Bürgerinnen und Bürger umsetzen können.“

Eigentlich sollten die Bagger anrücken

Dabei sollten eigentlich mal die Bagger anrücken: Im April 2024 hatte der Stadtrat nach dem Ankauf des Geländes beschlossen, das noch vorhandene Stahlbetonskeletts abzureißen. Die durch den Betonabriss rechnerisch anfallenden Treibhausgase sollten kompensiert werden.

Seither wurde der Rohbauzustand in Gesprächen mit den Architekten- und Ingenieurskammern (Bund Deutscher Architekten, Bund Deutscher Baumeister) fundiert neu bewertet. Der entkernte Bau ist demnach in einem deutlich besseren Zustand als zunächst angenommen. Seine Tragfähigkeit wurde durch externe Sachkenntnis bestätigt, zudem entspricht der Stahlskelettbau heutigen Anforderungen.

Geprüft wurden hier beispielsweise die Aufzugsgrößen, Fluchtwege über Treppenhäuser, Lastgrenzen des Gebäudes sowie die Geschosshöhen und der Zustand der Geschossdecken. Im Vorfeld hatte man drei Varianten zum Umgang mit dem Rohbau untersucht und deren jeweilige Kosten geschätzt: die Option von Abriss mit anschließendem Neubau eines Verwaltungszentrums, als zweite Variante der Rohbauerhalt mit einem neuen Anbau sowie zuletzt ein Teilabriss des alten Technischen Rathauses und ebenfalls der Neubau. Der städtische Vorschlag arbeitet abschließend heraus, dass eine Sanierung des alten Technischen Rathauses rund zehn Prozent günstiger als ein kompletter Neubau ist.

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