Am 16. Juli wurde am Kulturbahnhof Leisnig die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt eröffnet – es ist damit die dritte entsprechende Einrichtung am Mulderadweg. Foto: Andreas Schmidt/LTM

Leisnig. Auf dem über 400 Kilometer langen Mulderadweg in Sachsen und Sachsen-Anhalt können Radwanderer kulturhistorische Sehenswürdigkeiten entdecken und eine artenreiche Landschaft erkunden. Um eine unvergessliche Reise entlang der Mulde zu ermöglichen, werden seit 2019 Fahrrad-Selbsthilfewerkstätten installiert. Nachdem im Landgasthof Dehnitz und auf Schloss Rochlitz die ersten beiden Fahrrad-Selbsthilfewerkstätten eröffnet wurden, gibt es seit dem 16. Juli diesen Jahres nun eine dritte Station am Kulturbahnhof Leisnig.

Bei der Suche danach standen neben Leisnig zwei weitere Standorte zur Auswahl: Kloster Buch und Hotel Döbelner Hof. Im Rahmen der Online-Abstimmung auf der Homepage www.mulderadweg.de stimmten 501 Teilnehmer ab, von denen sich 317 für Leisnig entschieden.Die 1,34 Meter hohe Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt bietet nunmehr ein umfangreiches Equipment an: Ob Reifenheber, zahlreiche Schraubenzieher, Inbusschlüssel, Skateboard-Tools oder eine Luftpumpe mit Druck 10 BAR und Adapter für alle Ventile – der grüne Helfer steht für Erste-Hilfe-Maßnahmen am Fahrrad Tag und Nacht bereit. Man gelangt über einen QR-CODE am Gerät sogar zu Reparaturanleitungen. Der ehemals brachliegende Bahnhof Leisnig liegt direkt am Mulderadweg und wird von einer Gruppe Musikern in einen pulsierenden Ort für Musik, Kunst Gewerbe und Tourismus verwandelt. Im Fokus der Aktivitäten steht der Aufbau eines internationalen Kulturzentrums. Darüber hinaus gibt es im Sommer ein breites Angebot an Konzerten und Kulturveranstaltungen. Kathryn Döhner, Musikerin und Organisatorin von Kultur Events am Bahnhof Leisnig, freut sich, dass die Wahl auf den Kulturbahnhof fiel: „Seit Mai 2021 hat unser Biergarten geöffnet und es kommen immer wieder große Radfahrergruppen zu uns und stärken sich. Da ist die Fahrrad-Selbsthilfestation natürlich eine extra Attraktion, die zum Verweilen einlädt.

Eingebettet in die malerische Muldelandschaft liegt die Stadt Leisnig inmitten des größten Obstanbaugebiets in Sachsen. Bereits im Mittelalter wurden in den umliegenden Klostergärten erste Obstbäume und Heilpflanzen kultiviert. Das mittelalterliche Flair der fast 1.000 Jahre alten Stadt ist noch heute bei einem Spaziergang durch die historischen Gassen erlebbar. Martin Luther verweilte 1522 und 1523 für jeweils fünf Tage in der Stadt. Aufgrund seiner Bedeutung für die Reformation ist Leisnig Station auf dem Lutherweg Sachsen. Ihre Entstehung verdankt Leisnig der im 10. Jahrhundert errichteten Burg Mildenstein. Die Dauerausstellung bietet Besuchern spannende Einblicke in die tausendjährige Burggeschichte und wird durch exklusive Sonder- und Erlebnisführungen ergänzt. Ein Ausstellungshighlight ist die mittelalterliche, voll funktionsfähige Schwarzküche.Der Mulderadweg ist insgesamt rund 400 Kilometer lang und umfasst drei Teilrouten – die Zwickauer Mulde, die Freiberger Mulde und die Vereinigte Mulde. Dieser führt durch landschaftlich abwechslungsreiche Gebiete wie das Erzgebirge, das Vogtland und die Leipziger Tieflandsbucht.

Bei Dessau-Roßlau endet der Mulderadweg, da dort die Mulde in die Elbe fließt. Hier besteht Anschluss zum beliebtesten deutschen Radwanderweg, dem Elberadweg. Bereits im Jahr 1994 wurde damit begonnen, den Mulderadweg touristisch aufzuwerten. Im Jahr 2008 erfolgte eine Schwachstellenanalyse. Später wurde ein Beschilderungskonzept erarbeitet und von den beteiligten Landkreisen umgesetzt. Die touristische Vermarktung des Mulderadweges hat die Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH 2015 übernommen.

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