Die deutschen und französischen Schüler und Schülerinnen beim Besuch der ehemaligen königlichen Salinen von Arc-et-Senans. Foto: privat

GRIMMA/PONTAILLER SUR SAÔNE. Am 29. Mai war es wieder so weit – so fuhren 20 Schüler und Schülerinnen der sechsten bis zehnten Klassen der Oberschule Grimma und des Evangelischen Schulzentrums Großbardau e.V. nach Pontailler sur Saône zu ihrer Partnerschule – das Collège „Isle de Saône“.

Dort wurden die Jugendlichen am selben Abend herzlich von den Gastfamilien begrüßt und aufgenommen. Einige kannten sich bereits vom letzten Jahr und waren deshalb besonders glücklich, sich wiederzusehen.
Das diesjährige Projekt handelte vom Leben am Wasser und seinen Vor- und Nachteilen. Ende April und Anfang Mai wurde den Franzosen bei ihrem Besuch in Grimma verdeutlicht, wie schlimm das Hochwasser in den Jahren 2002 und 2013 war, und man zeigte ihnen zugleich, wie man mit der Hochwasserschutzmauer dagegen vorgeht. Bei gemeinsamen Aktivitäten wie einer Schlauchboottour von Podelwitz nach Grimma, der Besichtigung der Schiffmühle und der Fahrt nach Dresden sowie ins Elbsandsteingebirge hatten die deutschen und französischen Jugendlichen viel Spaß.

In Frankreich wurde an dem Wasser-Projekt weitergearbeitet, und gleich am ersten Tag nach der Ankunft durften die  Schüler angeln gehen mit dem Fangerlebnis von immerhin vier kleinen Fischen. Am darauffolgenden Tag arbeiteten die Jugendlichen zunächst am Projekt weiter und lernten verschiedene Fischarten auf Französisch und auf Deutsch. Anschließend wurde das Cassissium in Nuits-Saint-Georges besucht. Hier wird beispielsweise die schwarze Johannisbeere verarbeitet, und dazu durften verschiedene Sirupsorten verkostet werden. Am Nachmittag gab es dann einen herzlichen Empfang im Rathaus von Pontailler. Am Freitag fuhren die Schüler und ihre Lehrer  in Richtung Schweizer Grenze nach Poligny, wo die Herstellung vom Comté-Käse in einer anschaulichen Ausstellung mit anschließender Verkostung erklärt wurde. Den Nachmittag verbrachte man in den ehemaligen königlichen Salinen von Arc-et-Senans. Das Wochenende wurde dann von den jeweiligen Gastfamilien individuell gestaltet, beispielsweise mit einem Besuch von Dijon, des Trampolinparks, der Schwimmhalle oder beim Lasergamespielen.
Am Montag setzten die Schüler die Projektarbeit in der Schule fort und besuchten dann den botanischen Garten und das Naturkundemuseum in Dijon. Am Nachmittag ging es nach Heuilley-sur-Saône,  wo man den Aufbau und die Funktionsweise einer Schleuse kennenlernen konnte.

Den letzten Tag verbrachten die Grimmaer Schüler mit ihren Austauschschülern im Unterricht. Im Gegensatz zum Unterricht in Deutschland dauert eine Stunde hier 55 Minuten, und außer mittwochs endet der Unterricht jeden Tag erst um 17 Uhr. Mittag wurde in der Schulkantine gegessen – hierfür haben die Franzosen für ihr mehrgängiges Menü sage und schreibe zwei Stunden Zeit. Anschließend wurde das Gegessene bei verschiedenen Geschicklichkeits- und Schnelligkeitsstaffeln wieder abtrainiert.
Und wann endet solch eine Reise? Immer dann, wenn es am schönsten ist. Nach einer Abschiedsfete mit den Gastfamilien auf dem Schulhof hieß es Abschied nehmen. Mit vielen neu gewonnenen Erfahrungen, Freunden und Geschenken für die Familie zu Hause ging es am selben Abend mit dem Bus der Firma Liebelt-Reisen auf eine zwölfstündige Fahrt in Richtung Heimat. Zu Recht fiel es dem einen oder anderen schwer, wieder in den Bus zu steigen.
Viel zu schnell ging diese Woche vorbei. Und mit Sicherheit stürzen sich viele Schülerinnen und Schüler auch im nächsten Jahr wieder in das Abenteuer Schüleraustausch, das von den Lehrerinnen Annett Hoidis und Cathleen Backhaus organisiert wurde.

Manuel Haase (Klasse 10a der Oberschule Grimma)/red

 

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