Die Rußrindenkrankheit hat viele einst vitale Bäume in der Leipziger Region befallen. Foto: Carsten Pitsch

LEIPZIG. Hunderte von Ahornbäumen – Einzelexemplare, aber auch ganze Waldbestände – sind von der Schlauchpilzart Cryptostroma corticale befallen.

Der Pilz stammt aus Nordamerika und schädigt hier in Deutschland seit 2005 vor allem den Bergahorn, seltener auch Spitzahorn, Silberahorn und Feldahorn. Die Ausbreitung erfolgt über Sporen.

Warum erkranken so viele Bäume?

Der extrem trockene und zudem heiße Sommer 2018 hat alle Bäume unter akuten Wasserstress gesetzt. Das begünstigte die Verbreitung des Pilzes und den Ausbruch der Erkrankung an bereits geschwächten Ahorn-Bäumen.

Betroffene Bäume sterben innerhalb eines oder mehrerer Jahre ab. Zu Beginn der Erkrankung treten Schleimflussflecken am Stamm sowie sogenannter Rindenkrebs auf. Im weiteren Verlauf welken die Kronen und sterben ab. Charakteristisch sind grüne bis blaue Flecken im Holzkörper. Nach dem Absterben blättert die Borke an der Stammbasis ab. Dabei wird auf dem Holz ein schwarzer rußartiger Belag sichtbar, auf dem sich die Sporen befinden.

Was ist bei der Krankheit zu beachten?

Nach dem Absterben der Bäume setzt relativ schnell die Weißfäule ein. Die Standfestigkeit nimmt rapide ab, und die Beseitigung der betroffenen Bäume kann notwendig werden.

Entsprechende Kontrollen, erforderliche Abstimmungen mit den Naturschutzbehörden sowie erforderlichenfalls Fällungen nicht mehr standsicherer Bäume finden derzeit in allen Waldgebieten des Forstbezirkes statt, vorzugsweise entlang öffentlicher Straßen, Wege und Plätze. Bei der Arbeit an befallenen Bäumen gelten dabei für das eingesetzte Personal besondere Sicherheitsvorschriften. Die Arbeiten sollten vorzugsweise bei feuchter Witterung, maschinell oder durch Spezialisten mit Schutzausrüstung ausgeführt werden.

Empfehlungen gibt dabei die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Die Gesundheitsgefährdung ergibt sich aus dem Pilz-Sporenbelag unter der abgeblätterten Rinde der von der Rußrindenkrankheit befallenen Bäume. Bei intensivem Kontakt, zum Beispiel bei der Holzaufarbeitung, können die Sporen eine allergische Reaktion hervorrufen. Eine Weiterverarbeitung, beispielsweise als Brennholz sollte daher unterbleiben. Waldbesucher sind in der Regel nicht gefährdet.

PM

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