Eine vorläufige Auswertung kommt auf 35 Wolfsrudel in Sachsen. Foto: LfULG, F. Richter
Eine vorläufige Auswertung kommt auf 35 Wolfsrudel in Sachsen. Foto: LfULG, F. Richter

In Sachsen wurden zum Stichtag Mitte Juli sechs Wolfspaare und 35 Wolfsrudel nachgewiesen. Das sind erste bestätigte Daten der wissenschaftlichen Auswertung des abgeschlossenen Monitoringjahres 2024/2025, die das Sächsische Umweltamt kürzlich bekannt gegeben hat.

Im nordöstlichen Teil des Landkreises Leipzig wurden zwei neue Wolfsterritorien bestätigt: Tresenwald und Lossatal. Im Raum Tresenwald gab es bereits in der Vergangenheit immer wieder Nachweise, aber der Status blieb längere Zeit unklar. Im Laufe des Monitoringjahres 2024/2025 konnte ein Wolfspaar bestätigt werden. Durch den Fund eines hilflosen Welpen im Raum Lossatal im Juni wurde im aktuell laufenden Monitoringjahr 2025/2026 ein neues Wolfsrudel bekannt. Damit wird rückwirkend für das Monitoringjahr 2024/2025 ein Wolfspaar bestätigt. Ein drittes neues Territorium wurde im Vogtlandkreis im Raum Muldenhammer bestätigt. Dabei handelt es sich um ein Wolfspaar.

Wolfspaare haben Nachwuchs bekommen

Die beiden Wolfspaare der Territorien Liebschützberg und Marienberg haben 2024 erstmals Nachwuchs bekommen, sodass es sich jetzt jeweils um ein Rudel handelt. In den Territorien Dresdner Heide und Leippe gab es keinen Nachwuchs, sodass für das Monitoringjahr 2024/2025 jeweils ein Wolfspaar bestätigt wird.

Der überwiegende Teil der sächsischen Wolfsterritorien befindet sich weiterhin in der Oberlausitz. Hier wurden bisher 28 Territorien bestätigt. Dabei handelt es sich um ein Wolfspaar und 27 Wolfsrudel. Für sieben weitere Gebiete ist die Auswertung der Daten noch nicht abgeschlossen. In einem gesättigten Bestand wie der Lausitz kann das Verschwinden von Rudeln vielfältige Ursachen haben. Besondere Bedeutung haben dabei territoriale Konflikte benachbarter Wolfsrudel.

Wolfsterritorium Colditzer Forst ist verschwunden

Endgültig verschwunden ist das Wolfsterritorium Colditzer Forst im Südosten von Leipzig. Erstmalig bestätigt wurde das Territorium im Monitoringjahr 2021/2022 als Paar. Im darauffolgenden Monitoringjahr 2022/2023 konnte eine Reproduktion mit fünf Welpen nachgewiesen werden, sodass es fortan als Rudel zählte.

Die Ursachen zum Verschwinden eines Wolfsrudels können auch hier sehr vielfältig sein. Infrage kommen beispielsweise Krankheiten oder auch illegale Nachstellung. Eine innerartliche Konkurrenz kann für dieses Vorkommen als Ursache weitestgehend ausgeschlossen werden, da es an einer territorial konkurrierenden Wolfsnachbarschaft fehlt.

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