Sergio Birga mit dem Gemälde „Les Anciennes usines Renault“. Foto: PR

Mit der Ausstellung „Sterne über Paris“ präsentiert das Lindenau-Museum Altenburg als erstes deutsches Museum überhaupt das Werk des italienischen Künstlers Sergio Birga (1940–2021), der Jahrzehnte seines Lebens in Paris verbrachte. Im Prinzenpalais des Residenzschlosses Altenburg wird bis zum 10. August dieses Jahres ein Panorama seines künstlerischen Schaffens gezeigt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Birgas persönlichen Begegnungen mit bedeutenden deutschen Künstlern des Expressionismus wie Otto Dix, Erich Heckel, Ludwig Meidner oder Conrad Felixmüller.

Ausgangspunkt für das Ausstellungsprojekt „Sterne über Paris“ war der Besuch des Lindenau-Museums durch das Ehepaar Christoph und Renate Hesse aus Dresden im Frühjahr 2019. Dabei suchten sie das Gespräch mit der Museumsleitung und stellten den Kontakt zu Sergio Birga her. Vier Jahre nach dessen Tod wird nun eine Ausstellung eröffnet, in der auch wertvolle Schenkungen Birgas an das Lindenau-Museum präsentiert werden.

Geschichten von Freundschaften wird erzählt

Ein Grundgedanke bei der Ausstellungsplanung war es, das Netzwerk Birgas nachzuvollziehen und die Geschichte von Freundschaften zu anderen Künstlerpersönlichkeiten zu erzählen. Zusätzlich wird Birgas Begeisterung für die deutschsprachige Kultur am Beispiel seiner Kafka-Illustrationen sichtbar. Maßgeblich zur Realisierung der Ausstellung hat die Witwe Sergio Birgas beigetragen, die den Nachlass ihres Mannes betreut und die wichtigste Leihgeberin ist. Sergio Birga begeisterte sich bereits in jungen Jahren vor allem für den deutschen Expressionismus und experimentierte mit verschiedenen druckgrafischen Techniken und Formen der Malerei.

In seinem späteren Schaffen fokussierte er sich zunehmend auf Stadtansichten und religiöse Themen. Unter dem Schlagwort der „Pittura colta“ kehrte er zu einer klassischeren Ausdrucksform zurück. Eine nachdenkliche Sicht auf die Welt, die Suche nach der eigenen künstlerischen Identität sowie gesellschaftskritische Momente durchziehen sein Werk jedoch kontinuierlich.

Seine Motive fand Birga in seinem unmittelbaren Umfeld: in den Straßen von Paris, in der Nacht, in der Kultur seiner italienischen Heimat oder in der Lektüre Franz Kafkas und anderer Dichter. Die Ausstellung des Lindenau-Museums im Prinzenpalais vereint Beispiele dieser künstlerischen Strömungen und begibt sich auf die Spuren seiner persönlichen Begegnungen mit Malerkollegen – über Sprach- und Ländergrenzen hinweg. Insgesamt werden mehr als 80 Gemälde und Grafiken gezeigt.

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