Frauen wie Cécile Mendelssohn Bartholdy stehen im laufenden Themenjahr der Leipziger Musikmuseen besonders im Blickpunkt: Der Ehefrau von Felix Mendelssohn Bartholdy ist eine neue Kabinettausstellung gewidmet. Foto: Mendelssohn Haus Leipzig
Frauen wie Cécile Mendelssohn Bartholdy stehen im laufenden Themenjahr der Leipziger Musikmuseen besonders im Blickpunkt: Der Ehefrau von Felix Mendelssohn Bartholdy ist eine neue Kabinettausstellung gewidmet. Foto: Mendelssohn Haus Leipzig

Die Musikmuseen der Stadt Leipzig richten den Blick auf die Frauen: Unter dem Motto „Stark!“ werden die Lebenswelten von Frauen der Bachs, Cécile Mendelssohn Bartholdy, Clara Schumann oder Livia Frege beleuchtet. Zur offiziellen Eröffnung des Themenjahres ist erstmals die neue Kabinettausstellung über „Die unbekannte Schöne“ Cécile Jeanrenaud, die Frau von Felix Mendelssohn Bartholdy, im Mendelssohn-Haus zu sehen.

Neben ihrer häufig gerühmten Schönheit, ihren sängerischen und zeichnerischen Talenten sowie ihrem sanften Gemüt hat sie offenbar das perfekte familiäre und gesellschaftliche Umfeld für den Komponisten, Stardirigenten und Klaviervirtuosen geschaffen. Die von Juliane Baumgart-Streibert und Cornelia Thierbach kuratierte Ausstellung im Gartenhaus skizziert und hinterfragt die Persönlichkeit der Cécile Mendelssohn Bartholdy.

Bach-Museum verleiht den Frauen eine Stimme

Das Bach-Museum wiederum verleiht den Frauen der weit verzweigten Musikerfamilie Bach die ihnen gebührende Stimme: In der Sonderausstellung „Die Stimmen der Frauen aus der Bach-Familie“, die noch bis 10. November zu sehen ist, erzählen 33 Frauen an Hörstationen aus ihrem Leben – von Bachs Mutter bis zu seinen Urenkelinnen.

Einige von ihnen werden näher beleuchtet und als Familien-Managerinnen, Sängerinnen, Geschäftsfrauen oder Mitglieder einer Wohngemeinschaft am Leipziger Neukirchhof vorgestellt. Exponate und Dokumente geben Einblicke in ihr Leben und ihre Handlungsspielräume, Musikbeispiele führen in das Repertoire der Sängerinnen ein.

Livia Frege war zu Lebzeiten gefeierte Sängerin

Livia Frege wiederum galt zu ihren Lebzeiten als gefeierte Sängerin und berühmte Leipziger Salonière, die mit Felix und Cécile Mendelssohn Bartholdy sowie Clara und Robert Schumann befreundet war. Als „unsere hiesige Nachtigall und Lerche“ beschrieb Mendelssohn sie und widmete ihr mehrere Lieder. Heute erinnern in der Stadt der Liviaplatz und die Liviastraße an die Leipziger Persönlichkeit, die nach ihrem Tod in Vergessenheit geriet.

Livia Frege wiederum galt zu ihren Lebzeiten als gefeierte Sängerin und berühmte Leipziger Salonière. Foto: Andre Kempner
Livia Frege wiederum galt zu ihren Lebzeiten als gefeierte Sängerin und berühmte Leipziger Salonière.
Foto: Andre Kempner

Das Stadtgeschichtliche Museum nimmt die Künstlerin ab Juni im Rahmen des digitalen Rundgangs „MXM – Museum Ex Machina“ in die Dauerausstellung im Alten Rathaus auf. Musikerinnen, Komponistinnen und Instrumentenbauerinnen wie Francesca Caccini oder Nannette Streicher-Stein sowie musikalische Aktivitäten von Frauen seit der frühen Neuzeit rückt das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig in einer monatlich stattfindenden Themenführung in den Mittelpunkt – diese beginnen ab 22. Juni.

Ausgehend von dem in Leipzig gegründeten ersten „Allgemeinen Deutschen Frauenverein“ (ADF) beleuchtet zudem ein Workshop im Schumann-Haus die Lebensläufe von Clara Schumann und Luise Otto-Peters hinsichtlich feministischer Spuren. Der Workshop ist für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 9 (mind. zehn Personen) das ganze Jahr buchbar. Die Grieg-Begegnungsstätte feiert mit einem Konzert in Kooperation mit der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft am 3. November „Zehn Jahre Leipziger Frauenporträts online“. red./jw

Infos: www.schumannhaus.de/veranstaltungen/stark/

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