
Im Freizeit- und Bildungszentrum „Haus Grillensee“ in Naunhof fand kürzlich die feierliche Freisprechung der land- und hauswirtschaftlichen Berufe des Landkreises Leipzig statt. Rund 25 Absolventinnen und Absolventen nahmen im Beisein ihrer Ausbilderinnen und Ausbilder sowie einiger Ehrengäste ihre Abschlusszeugnisse entgegen.
Solide Ausbildung im Landkreis
Insgesamt stellten sich in diesem Jahr etwa 80 Auszubildende den Abschlussprüfungen in den sogenannten „Grünen Berufen“. Darunter waren 20 Landwirtinnen und Landwirte bzw. Fachpraktiker/innen Landwirtschaft, fünf Tierwirtinnen und Tierwirte (Fachrichtung Rinderhaltung), drei Fachkräfte Agrarservice, zwei Fachpraktiker/innen Landwirtschaft, drei Fachpraktiker/innen Hauswirtschaft und rund 50 Gärtnerinnen und Gärtner bzw. Fachpraktiker/innen Gartenbau, deren zentrale Abschlussfeier in Weinböhla stattfindet.
Die Bestehensquote liegt mit 93 Prozent auf einem hohen Niveau. Nur zwei Prüflinge werden ihre Prüfungen im Winter 2026 wiederholen. Als Jahrgangsbeste konnten zehn Absolventinnen und Absolventen mit dem Prädikat „gut“ und besser ausgezeichnet werden. Die Durchschnittsnoten in den einzelnen Berufen bewegten sich zwischen 2,2 und 2,9. Die erzielten Ergebnisse unterstreichen die solide Ausbildung im Landkreis Leipzig.
Landwirtschaft unverzichtbar
Landrat Henry Graichen überreichte die Zeugnisse und erinnerte daran, dass die Wertschätzung für die Landwirtschaft oft zu kurz komme, obwohl sie eine unverzichtbare Aufgabe erfülle: die Herstellung von Lebensmitteln. „Weil alles reibungslos funktioniert, erscheint es uns zu selbstverständlich“, sagte er und ermutigte die jungen Fachkräfte, innovativ zu bleiben und neue Themen aufzugreifen.
Gunnar Dübener, Leiter des Beruflichen Schulzentrums in Wurzen, betonte die großen Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft stehe. Die Absolventinnen und Absolventen hätten in ihrer Ausbildung Fachwissen erworben, gelernt, Verantwortung zu übernehmen und sich kontinuierlich weiterzuqualifizieren. Auch Robby Oehme vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie unterstrich die Notwendigkeit lebenslangen Lernens und regte die jungen Nachwuchskräfte an, sich an den jährlichen Berufswettbewerben zu beteiligen.
Als Vertreterin des Berufsstandes hob Paula Schultze hervor, dass Landwirtschaft mehr sei als ein Beruf: „Bleibt lernbereit und neugierig – Landwirtschaft ist Lebenseinstellung und Leidenschaft.“ Selbst noch vor kurzem Absolventin ist sie nun Referentin beim Kreisbauernverband Borna/Geithain/Leipzig und kümmert sich um die Vernetzung des landwirtschaftlichen Nachwuchses.
Nahtloser Einstieg
Besonders erfreulich sei, dass alle erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen nahtlos in das Berufsleben einsteigen oder sich für ein Studium bzw. eine weiterführende Ausbildung entschieden haben, so Karsten Engelmann, der die Berufsausbildung im Landratsamt betreut.
Auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe bleibt hoch: Für das kommende Ausbildungsjahr 2025/2026 liegen bereits 28 neue Ausbildungsverträge für Landwirte, sieben für Fachpraktiker Landwirtschaft, drei für Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter sowie rund 60 Verträge in den gärtnerischen Berufen vor. In den vergangenen sieben Jahren haben sich die Ausbildungszahlen verdoppelt. Der Trend halte also an, so Engelmanns Einschätzung. Red.