Delitzsch. Eine Herbstlandschaft, Pusteblumen und ein Elefant. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Malkurses im Soziokulturellen Zentrum (SKZ) haben sich schnell entschieden, was sie zu Papier bringen wollen. Ohne Umschweife greifen sie zu Pinsel und Farbe – Strich für Strich entstehen kleine Kunstwerke. Aber auch Alltagsgegenstände wie Zylinder aus Pappe, Wattestäbchen oder abgebrühter Kaffee als dunkler Farbton kommen zum Einsatz.

Gemeinsam Spaß haben

„Das ist ja das Schöne, hier entstehen mit einfachen und alltäglichen Materialien tolle Dinge“, sagt Angela Stollberg. Sie habe schon verschiedene Malkurse besucht, aber in diesem, mit Helga Rebner, sei es am besten. „Sie erklärt uns alles genau, zeigt, wie wir es umsetzen können, gibt Tipps und Anregungen. Da hat man auch Lust zu Hause weiterzumalen.“

Heidi Röhrich hat im vergangenen Jahr angefangen zu malen. „Ich habe einen Bericht über den Künstler Gary Jenkins gesehen. Da sah alles so einfach aus, das wollte ich auch mal ausprobieren.“ Hier im Kurs möchte sie ein paar Fertigkeiten erlernen. „Und in der Gemeinschaft macht es mehr Spaß, als alleine zu Hause.“ Das kann Kursleiterin Helga Rebner nur bestätigen: „Mein Ziel ist es, dass die Teilnehmer Spaß haben. Denn Künstler sind wir ja alle.“

Ausstellung im Zentrum

Die 80-jährige Kursleiterin malt seit Kindesbeinen an. Eine längere Pause musste sie einlegen, als sie den Beruf der Krankenschwester erlernte. „Und dann kamen die Familie und Kinder. Da hatte ich keine Zeit mehr fürs Malen.“ Als sie wieder anfangen wollte, unternahm sie vor sechs Jahren erst mal einige Künstlerreisen. „Ich wollte sehen, wie andere malen, mich inspirieren lassen.“ Viel Erfahrung habe sie dabei sammeln können. Schließlich entschied sie sich für die gegenständliche Kunst. „Ich male, was ich sehe.“ Hunderte Bilder sind seither entstanden. Ihr ganzer Keller sei voll.

Als sie beim Kaffeenachmittag im SKZ davon erzählte, bat man Helga Rebner Bilder auszustellen. Daher hängen im Kursraum zahlreiche Tiermotive an den Wänden: ein Löwe, ein Elefant, Erdmännchen, Störche, Delfine, Hamster und mehr. Folgen sollen später Landschaften, dann Stillleben und Porträts. Als man sie fragte, ob sie nicht einen Malkurs für Senioren geben wollte, sagte sie zu.

Motivsuche auf Reisen

Und wenn Helga Rebner mal nicht malt, geht sie auf Reisen. Aber nicht irgendwelche: Sie unternimmt Expeditionsreisen mit einem „Rollenden Hotel“. Ein Bus, der zugleich eine Schlafmöglichkeit bietet. Zahlreiche Länder hat sie bereits bereist: Australien, Indien, Vietnam, Kambodscha, Amerika, Afrika … China steht noch aus, Japan ist schon gebucht. „Hier lerne ich Land und Leute auf besondere Weise kennen – beeindruckende Erlebnisse, die einen prägen“, sagt sie. Für Helga Rebner sei Reisen wichtig. „Ich brauche Menschen um mich herum und ich suche immer neue Motive zum Malen.“ Nannette Hoffmann

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