Vor einigen Tagen durfte sich die Belegschaft des Kreismuseums Grimma über einen ganz besonderen Neuzugang freuen. Ulrike Zimmer reiste persönlich aus Wiesbaden an, um ein bedeutendes Ölgemälde aus dem Nachlass ihres 2024 verstorbenen Mannes, Dieter Zimmer, zu übergeben. Dieter Zimmer war nicht nur als ehemaliger Nachrichtensprecher und Moderator beim ZDF, sondern auch als Bestsellerautor bekannt, was die Schenkung des Gemäldes umso bemerkenswerter macht.
Das 29 mal 33 Zentimeter große Ölgemälde mit dem Titel „Blick auf Oybin“ stammt von dem renommierten Künstler Friedrich Schmitz-Bellinger und stellt eine wertvolle Bereicherung der Gemäldesammlung des Museums dar. In dieser Sammlung befinden sich bereits 44 weitere Ölgemälde und mehr als 100 Aquarelle von Schmitz-Bellinger, die die künstlerische Vielfalt und das Erbe des Malers eindrucksvoll repräsentieren.
Schmitz-Bellinger wurde im Rheinland geboren
Friedrich Schmitz-Bellinger wurde 1891 in Lüttringhausen im Rheinland geboren. Nach seiner kaufmännischen Lehre arbeitete er zunächst als Angestellter bei der Firma Gebrüder Frank in Leipzig. 1924 gab er seinen Beruf auf und widmete sich ganz der Kunst. Seine Werke fanden in verschiedenen Ausstellungen Beachtung, unter anderem in Breslau und Hannover. Während seiner künstlerischen Laufbahn pflegte er eine Reihe von Künstlerfreundschaften, unter anderen mit dem Maler Hanns Rossmanit, Herbert Hauwede und mit dem Bildhauer Walter Zimmermann.
Arbeiten als „entartete Kunst“ eingestuft
Nach 1936 wurden Schmitz-Bellingers Arbeiten als „entartete Kunst“ eingestuft, was zu einem zeitweiligen Ausstellungsverbot führte. 1944 zog er nach Grimma und später nach Waldsteinberg, wo er den Maler Gerhard Stengel kennenlernte. Friedrich Schmitz-Bellinger verstarb 1947 in Leipzig im Krankenhaus.
Ein wichtiger Förderer des künstlerischen Schaffens von Schmitz-Bellinger war der Grimmaer Rechtsanwalt Rudolf Schiff, der den mittellosen Künstler unterstützte und viele seiner Werke erwarb. In den 1970er-Jahren schenkte Rudolf Schiff einen großen Teil seiner Sammlung dem Kreismuseum Grimma, was die Bedeutung der Verbindung zwischen dem Künstler und dem Museum unterstreicht.
Die Schenkung von Ulrike Zimmer stellt somit nicht nur eine wertvolle Ergänzung der Sammlung dar, sondern auch eine Hommage an das künstlerische Erbe von Friedrich Schmitz-Bellinger. „Das Kreismuseum Grimma bedankt sich herzlich bei der Spenderin für diesen bedeutenden Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte der Region“, erklärt Museumsleiterin Marita Pesenecker abschließend. red