Sehen und gesehen werden: Designer Agustin Molina und Model Antonia. Foto: Regina Katzer

Frühlingserwachen auf der Galopprennbahn Scheibenholz: Zum ersten Renntag, dem traditionellen Aufgalopp am 1. Mai, gesellten sich die Besucher bei herrlichem Sonnenschein in Scharen zum Tag der Arbeit ins Grüne.

Ein schöner Pflichttermin auch für den Wahl-Leipziger und Modedesigner Agustin Molina, der mit Model Antonia durch die Massen flanierte. Die Thüringerin mit den Maßen 92-62-92 trug ein Kleid und einen passenden Hut – ein Traum aus roter italienischer Seide mit Spitze. „Rot ist die Trendfarbe des Sommers“, plauderte der 36-jährige gebürtige Ecuadorianer, der, im letzten Urlaub vom Meer inspiriert, ein sensationell erfrischendes Outfit mit absolutem Hingucker-Potenzial kreiert hat. Die Lehramtsstudentin für Mathe und Spanisch genoss ihren Auftritt an der Seite des Modeschöpfers, der sie vor ein paar Jahren auf dem Campus entdeckt hatte, sichtlich: „Ich bin zum zweiten Mal auf der Rennbahn dabei und finde es schön, hier zu sein.“ Auch das Wetten kam bei dem Trio nicht zu kurz – aus Spaß wurden zwei Tipps abgegeben. Der Designer kam diesmal im karierten Anzug und in echten Mailänder Schuhen. Nur ein Familienmitglied fehlte – Hündchen Pipo musste daheim bleiben. „Der ist im nächsten Jahr auf jeden Fall dabei“, versprach Agustin. Natürlich in den passenden Klamotten.

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Eine kleine Familie aus Borna feierte eine ereignisreiche Renntag-Premiere. Judy Thümer (26), Daniel Hoff (38) und Töchterchen Ronja (3) freuten sich, den freien Tag gemeinsam in Leipzig verbringen zu können. Die Eltern sind als Glasreiniger in der Messestadt tätig, und als sie vor einiger Zeit die ersten Aufsteller an der B2 erblickten, wussten sie, dass sie beim nächsten Aufgalopp live dabei sein werden. „Wir wollen nur gucken und Freude haben. Gewettet wird nicht“, plauderte der Familienvater, der als Kind mit seinen Eltern schon vor Ort war. Auch Mama Judy erinnerte sich an gemeinsame Ausflüge mit der Familie ins Scheibenholz: „Ich war ungefähr acht Jahre alt, und ein Pferd hatte sein Hufeisen verloren“, erzählte sie vor den staunenden Augen ihrer Tochter. Die ist mit ihren knapp vier Jahren eine absolute Pferdenärrin – am Renntag natürlich mit buntem Sommerhütchen. „Wenn die Kleine bei ihrer Oma auf dem Dorf ist, will sie immer zu den Pferdchen gehen“, so die Eltern. Ihr Lieblingspferd heißt allerdings Sabrina und spielt eine Hauptrolle in „Bibi & Tina“, einem Hörbuchklassiker und Kinderfilm über die freche Hexe Bibi Blocksberg und ihre beste Freundin Tina. Ob Ronja einmal irgendwann Mamas Kindheitstraum, Pferdepflegerin zu werden, wahr machen wird, steht noch in den Sternen.

Familienzeit im Scheibenholz: Judy, Ronja und Daniel aus Borna. Foto: Regina Katzer

Großer Bahnhof auch für einen prominenten Gast, der seit sieben Jahren in Leipzig beheimatet ist, aber noch nie den Weg ins Scheibenholz gefunden hat: RB-Fußballtrainer und Sportdirektor Ralf Rangnick. „Ich bin heute zum allerersten Mal dabei. Bisher hat es nie gepasst, aber diesmal habe ich wirklich nichts vor“, plauderte der 60-jährige Schwabe, der nach dem Einzug seiner Bundesliga-Elf in die UEFA-Champions-League total gelöst schien. Das Hauptrennen des Nachmittags, der Große Preis der Leipziger Grundschulen, fand übrigens zugunsten seiner Ralf-Rangnick-Stiftung statt. Großer Jubel herrschte am Ende des fünften von insgesamt acht Rennen bei allen Wettsiegern, als der Favorit Wirbelwind aus dem Bremer Rennstall Vovcenko die Ziellinie als Sieger überquerte.

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