Gewaltig: Der mächtige Riss am Turm der 1906 eingeweihten Brüderkirche in Altenburg ist inzwischen saniert. Foto: Gabriele Günther
Gewaltig: Der mächtige Riss am Turm der 1906 eingeweihten Brüderkirche in Altenburg ist inzwischen saniert. Foto: Gabriele Günther

Altenburg. War der Turm der Brüderkirche einsturzgefährdet? „Ja. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann“, sagt der Förderverein „Freundeskreis Brüderkirche Altenburg e. V.

Und klärt an dieser Stelle das Rätsel für viele Altenburger und Gäste der Stadt, wieso der Turm der Brüderkirche seit einigen Monaten wieder eingerüstet ist. Der Turm, der in den Jahren zwischen 1902 und 1905 errichteten Brüderkirche hatte einen großen Riss an der Westseite, der möglicherweise durch einen Blitzschlag in den 1980er-Jahren entstanden ist. Durch zahlreiche weitere Rissbildungen im Bereich der Glocken- und Uhrenanlage und durch eindringende Feuchtigkeit wurde die Stabilität des Turmes arg in Mitleidenschaft gezogen.

Betroffen ist nicht nur das Mauerwerk, sondern auch das über 116 Jahre alte Dachtragwerk. Da zeitgleich die Sanierung des alten Glockenstuhles zur Aufnahme der vierten noch fehlenden und neugegossenen Glocke durchgeführt wird, waren diese weiteren Arbeiten nach der bereits erfolgten Sanierung des ersten Bauabschnittes im Jahre 2016 dringend erforderlich. Immerhin geht es hier um eine Masse von 2,4 Tonnen, die das Bauwerk zusätzlich belasten.

Umfassende Dokumentation

Seit dem Jahr 2015 dokumentierte das Architekturbüro Günther aus Gera den Zustand und bereitete schrittweise die Sanierung des ersten und jetzt des zweiten Bauabschnittes vor. Nach der Einrüstung der Westseite erfolgte zunächst die Stabilisierung der Pfeiler im Bereich der Glockenstube und eine Sanierung der Risse mit Spezialbeton. Danach wurden die beiden Westpfeiler in zwei Ebenen mit Carbonfasern umschnürt. Dafür wurde die Klinkervorsatzschale entfernt und nach der Umschnürung wieder davorgeblendet.

Förderverein dankt Unterstützern

Ein Dank des Fördervereins „Freundeskreis Brüderkirche Altenburg e. V.“ gilt allen Beteiligten, die das Projekt unterstützen. Die Altenburger Kirchgemeinde könnte allein niemals die erforderliche Summe für alle notwendigen Sanierungsarbeiten aufbringen. Gefördert wird das Projekt durch die Stadt Altenburg, das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, die Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden, durch den Freistaat Thüringen mit Mitteln der Städtebauförderung, den Freistaat Thüringen durch Zuwendung aus Überschüssen der Thüringischen Staatslotterie, die Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, den Kirchenkreis Altenburger Land, die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland und durch die Katharina und Gerhard Hoffmann Stiftung.

Der Förderverein „Freundeskreis Brüderkirche Altenburg e. V.“ hat es sich seit Jahren zum Ziel gesetzt, zusätzlich finanzielle Mittel durch Spenden einzuwerben. Viele Besucher von Konzerten in der Brüderkirche kennen das schon. So wurden in den letzten Jahren Spenden für den Neuguss der fehlenden vierten Glocke sowie für die Sanierung des Glockenstuhles gesammelt. Nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten wird dann auch im sanierten Glockenstuhl die größte Glocke des ehemaligen Vierergeläutes wieder ihren Platz finden und mit ihrem tiefen Klang weit über die Stadt Altenburg zu hören sein.

Spenden willkommen

Da die Konzerte in der Brüderkirche seit dem letzten Jahr coronabedingt nicht stattfinden konnten, bittet der Förderverein auf diesem Weg um finanzielle Unterstützung. Wer das Projekt der Sanierung der Brüderkirche unterstützen will, kann eine Spende auf folgendes Konto überweisen:
VR-Bank Altenburger Land
Förderverein Freundeskreis Brüderkirche Altenburg e. V.
Spendenzweck „Turmsanierung“
IBAN DE22 8306 5408 0003 6469 47.

Eine Spendenquittung kann ausgestellt werden, so der Förderverein.

Ralf Miehle