Gemeinsame Freude über eine gelungene Rettung bei Robert Zillmann (Bürgermeister von Colditz), Dipl-Ing. Andreas Schneider (Ingenieurbüro Schneider) sowie Dirk May und Dirk Eckart von der Roßweiner Gemeinhardt Service GmbH (v.l.). Foto: meeco

Colditz. Nachdem aufgrund der Insolvenz des Investors der Gebäudekomplex der Alten Brauerei über zwei Jahrzehnte hinweg leer stand, ist die Gebäudesubstanz auch nicht mehr perfekt. 2019 beschloss der Colditzer Stadtrat, das Areal käuflich zu erwerben. Da zwischenzeitlich der Giebel des Malzhauses eingestürzt ist, galt es, hier schnellstmöglich weitere Schäden zu vermeiden. Dies insbesondere aufgrund der Tatsache, dass der gesamte Rest des Giebels drohte, auf das bewohnte Nachbarhaus zu fallen und dort erheblichen Schaden anzurichten. „Wir haben alles beantragt, was es zurzeit an Fördermitteln gibt“, informiert Robert Zillmann, Bürgermeister der Stadt Colditz. „Letzten Endes hat das bewilligte Geld vorerst nur für die Sicherung des Malzhaus-Giebels gereicht, aber noch nicht zur kompletten Sanierung des Daches.“

Verantwortlich für den Sanierungseinsatz ist das Colditzer Ingenieurbüro Schneider, das somit auch alle Gewerke koordinieren muss. „Aufgrund einer Empfehlung sind wir mit den Roßweiner Spezialgerüstbauern ins Gespräch gekommen, die uns den Aufbau einer Gerüstbrücke über dem Nachbarhaus empfahlen, um den Giebel von vorne angehen zu können“, verrät Andreas Schneider.

Da es letztlich dann auch zum Bau der Gerüstbrücke durch die Roßweiner Gemeinhardt Service GmbH kam, montierten die Gerüstbauer die 20,7 Meter lange Brücke und ließen diese mittels Krans auf die beiden Gerüstbautürme vor und hinter dem Nachbarhaus einschweben. „Einfache Gerüste stellen wir gar nicht mehr auf“, sagt Dirk Eckart, einer der beiden Geschäftsführer der Gemeinhardt Service GmbH aus Roßwein, „aktuell liegt bei uns der Spezialgerüstbau bei 85 Prozent. Wir lieben daher besonders Herausforderungen wie die hier in Colditz.“ Zwei Tonnen Gerüstmaterial müssen so miteinander verbunden werden, dass niemand der Beteiligten gefährdet ist – somit auch die Mieter im Nachbarhaus nicht. Über deren Haus befindet sich die Gerüstbrücke mit der Arbeitsebene, von wo aus die Arbeiten am Malzhausgiebel vonstattengehen.

„Wir haben jetzt eine Machbarkeitsstudie beantragt. Schon kurz nach dem Kauf der Alten Brauerei mit über 1000 Quadratmetern Fläche hat die TU Dresden die Anwohner unserer Stadt befragt, was diese denn gerne hier sehen würden. Gewünscht wurde sich vor allem eine kreative Einheit mit einer Co-Working-Space. Außerdem fehlt uns immer noch ein Hotel in der Stadt. Ein Investor aus der Region hat sein Interesse bereits bekundet. Wenn wir also zukünftig nicht nur Tagestouristen haben wollen, wäre ein solches Hotel eine absolut notwendige Investition in die Infrastruktur der Stadt“, so Bürgermeister Zillmann weiter.

Mit dem Abschluss der Sanierung des Malzhauses wäre auch der komplette Markt der Stadt saniert und damit wieder bereit für die Touristen. Schon jetzt ist auf dem Markt ein Bildschirm der „City of Colditz“.

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