Die historische Markthalle am Wilhelm-Leuschner-Platz (Aufnahme von 1899) soll als Vorbild für den Neubau dienen. Sie war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden
Die historische Markthalle am Wilhelm-Leuschner-Platz (Aufnahme von 1899) soll als Vorbild für den Neubau dienen. Sie war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden

Die Messestadt und ihre großen Vorhaben – Teil 2: Feiert die zentrale Markthalle im Herzen der Stadt tatsächlich bald ein Comeback? Die Zeichen verdichten sich, die Pläne werden konkreter: Inzwischen liegt eine detaillierte Flächenstudie für einen Neubau auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz vor, teilte die Leipziger Stadtverwaltung mit. Unter dessen Dach sollen neben der Musik- und der Volkshochschule sowie Wohnungen auch die Markthalle Platz finden.

Aufteilung des Platzes genau definiert

Die Flächenstudie wird da schon ganz schön konkret, zumindest, was die Aufteilung des vorhandenen Platzes angeht. Demnach ist die Markthalle ein lichtdurchfluteter überdachter Innenraum vorgesehen, der von einem Ring aus gastronomischen Betrieben mit maximal 100 Quadratmetern Nutzfläche umschlossen wird. Diese sollen von außen zugänglich und nach innen durchlässig sein. An der Südwestecke der Halle ist ein größerer Betrieb wie eine Brauereigaststätte oder ein Kaffeehaus mit Außengastronomie geplant. Innen soll es einen gemeinsamen Foodcourt mit Sitzplätzen für Kunden aller Anbieter geben.

Um möglichst viele Anbieter ansiedeln zu können, sollen die Marktstände zwischen 20 und maximal 50 Quadratmeter groß sein. Der geplante Einkaufsmarkt als Ankerpunkt der Markthalle wird auf 800 Quadratmeter Fläche beschränkt. Es soll möglichst kein konventioneller Discounter oder Supermarkt sein, sondern ein Markt, der die regionalen Produkte der Marktstände ergänzt. Baubürgermeister Thomas Dienberg betont: „Die Markthalle soll die architektonisch spannende und lebendige Mitte des Campus‘ werden, die auch mit Freisitzen auf die Platzfläche ausstrahlt. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Markthalle gleichzeitig ein Motor für die regionale Lebensmittelvermarktung wird.“

Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau, auf der Pressekonferenz zum Bildungscampus für die Musikschule und Volkshochschule auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz.
Herr Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau, auf der Pressekonferenz zum Bildungscampus für die Musikschule und Volkshochschule auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz.

In der zweiten und dritten Etage sollen die Volkshochschule und die Musikschule werden in der zweiten und dritten Etage ein neues Quartier finden – die VHS auf rund 12000 Quadratmetern, die Musikschule auf fast 9500. Durch Synergien bei Umkleiden und dem Eingangsbereich sowie die Verlagerung der Tanzsäle der Musikschule in das sechste Geschoss des nördlichen Gebäudeanbaus wurde ein Kompromiss gefunden, der beiden Einrichtungen deutlich mehr Fläche als in den bisherigen Bestandsgebäuden bietet.

Gläserne Showküchen sollen entstehen

Gläserne Showküchen der VHS für die beliebten Kurse Kochen und gesunde Ernährung und Probenräume der Musikschule sollen von der Markthalle aus sichtbar sein. Schüler und Kursteilnehmer beider Bildungseinrichtungen sowie die Mieter sollen ein wichtiger Kundenkreis der kleinteiligen Marktstände und gastronomischen Angebote werden. „Es wird eine neue Qualität für die Erfüllung der so wichtigen Aufgabe der beiden Bildungseinrichtungen VHS und Musikschule erreicht, in besonderer Weise gesellschaftlich verbindend zu wirken. Die gelingt auch durch die Verortung von weiteren städtischen Einrichtungen wie Naturkundemuseum und Leipziger Städtische Bibliotheken in zentraler Lage und in unmittelbarer Nähe“, erklärt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.

45 Wohnungen in den oberen Etagen geplant

Zu guter Letzt sollen bis zu 45 Wohnungen fänden in einer vierten und fünften Etage Platz finden. Der Stadtrat muss dem Konzept noch zustimmen. Derzeit wird außerdem durch die beauftragte Beratungsgesellschaft BBVL ein Bauherren-, Betreiber- und Finanzierungskonzept erarbeitet, welches im vierten Quartal dieses Jahres der Ratsversammlung vorgelegt werden soll, um einen Grundsatzbeschluss zum weiteren Verfahren zu fassen. Im weiteren Prozess sollen auch Vorschläge zur Nachnutzung der beiden Häuser in der Petersstraße (Musikschule) und Löhrstraße (VHS) unterbreitet werden.

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