Er hat mit seinem Team in diesem Jahr eine Menge vor: Museumschef Dr. Anselm Hartinger freut sich vor allem auf die Neueröffnung des Schillerhauses am 1. April. Foto: André Kempner

Leipzig. „Geschichte erklären. Gegenwart verstehen. Zukunft gestalten.“ Unter dieser Headline startet das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig in das Jahr 2023 – mit einem Programm, das als echtes Highlight die Wiedereröffnung des Schillerhauses am 1. April aufweist. Zudem präsentiert das Team um Dr. Anselm Hartinger in den kommenden Monaten sieben Sonderausstellungen im Haus Böttchergäßchen und im Alten Rathaus.

„Das Jahr 2023 steht bei uns ganz im Zeichen der Inspiration durch Erinnerung“, blickt der Museumschef voraus und erläuterte: „Mit der Neugestaltung des Schillerhauses entfachen wir in diesem ältesten erhaltenen Leipziger Bauernhaus den Götterfunken der berühmten Ode an die Freude neu und schlagen zugleich die Brücke zur Tätigkeit des Theatermanns, Paulskirchen-Abgeordneten und Revolutionsmärtyrers von 1848 Robert Blum.“ Kurze Erläuterung dazu: Im Namen von Robert Blum wird ab 2024 in Leipzig ein Demokratiepreis verliehen – und sein Leben wird in diesem Jahr in einer Ausstellung vorgestellt.

Das Stichwort Ausstellungen ist ohnehin spannend: Man kann sich auf eine bemerkenswerte Vielfalt freuen. Los geht es mit „Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus“, die am Wochenende schon eröffnet wird über das „Leseland DDR“ ab 15. März oder die Schau „Tiefen/Lichter. Bildgedächtnis einer Stadt. 30+3 Jahre Leipziger Fotoagentur punctum„ ab 13. September bis hin zu „Farbenfrohe Weihnachtsfreu(n)de. Krakauer Krippen zu Besuch in Leipzig. Diese Sonderausstellung kann man passend zum Weihnachtsmarkt ab 28. November bestaunen.

Allerdings will man andere Dinge nicht aufgeben: Neue Veranstaltungsformate, Vermittlungsangebote, Outreach- und Partizipationsprogramme, ebenso digitale Angebote wurden in den vergangenen Jahren nicht nur coronabedingt oder der sanierungsbedingten Schließungen wegen umgesetzt. Mittlerweile haben sie sich fest etabliert: So finden 2023 unter anderem wieder Stadtspaziergänge und Radtouren begleitend zu den Sonderausstellungen statt, wird ein weiterer Teil der Sportroute Leipzig eingeweiht und diese zusätzlich auch digital erweitert.

An Herausforderungen mangelt es nicht – daran lässt Dr. Anselm Hartinger mit Blick auf 2023 keinen Zweifel: „Die Sanierung des Museums Zum Arabischen Coffe Baum sowie die unter der Leitidee Campus in Bewegung stehenden Planungen für ein neues Sportmuseum sind wichtige Zukunftsfelder unseres stadtgeschichtlichen Allspartenhauses.“ Und auch die Pflege des Bestands wird gewiss nicht leichter: Der Bedarf an Restaurierungen ist nach Angaben des Museums weitaus größer als finanzielle Mittel dafür zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund ist man in besonderer Weise auf Förder- und Drittmittel sowie private Spenden angewiesen. Nachdem mit Mitteln der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft der historische Ratsschrank restauriert und im Frühjahr 2022 wieder eingebracht werden konnte, ist in 2023 die notwendige Restaurierung und Wiedereinbringung eines Fürstengemäldes aus dem Festsaal im Alten Rathaus ein wichtiges Vorhaben.

Infos: www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

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