Klare Worte vom Präsidenten: Frank Geißler (r.) stimmte seine Schützlinge und Coach Jorge Munari auf eine schwierige Saison in der 2. Volleyball-Bundesliga ein. Foto: Roger Dietze

Grimma. Am 16. September wird es für die erste Damen-Mannschaft des Volleyballvereins Grimma (VVG) ernst: In Franken bestreitet der Dritte der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga Süd sein erstes Saisonspiel gegen Staffel-Neuling TSV 1860 Ansbach.

In den vergangenen Spielzeiten hätte in einem solchen Spiel die Favoriten-Bürde klar auf den Schultern des auch in der neuen Saison vom Argentinier Jorge Munari gecoachten Teams von der Mulde gelegen. Doch in der Spielzeit 2018/19 ist alles ein kleinwenig anders. Dies machte der Präsident und Manager des Volleyball-Zweitligisten, Frank Geißler, im Rahmen des am Monatsbeginn vollzogenen Saisonstarts unmissverständlich klar. „Um den Druck aus der Mannschaft zu nehmen, gebe ich als Saisonziel den Klassenerhalt aus“, so Geißler, dem voll und ganz bewusst war, mit dieser seiner Aussage für einige erstaunte Gesichter bei seinen Spielerinnen zu sorgen. Doch der VVG-Präsident hat gute Gründe für diese seine Tiefstapelei. Und sie sind personeller Natur. „Ich habe viele potentielle Spielerinnen angeschrieben, das Ergebnis war überschaubar.“ Er habe zwar grundsätzlich volles Verständnis dafür, dass Studium und Ausbildung Vorrang hätten, für die Entwicklung des Sports im Allgemeinen sei die Fixierung auf die Karriere indes ein Hemmschuh. „Umso höher rechne ich es unserem Neuzugang Michelle Hofmann an, dass sie die Doppelbelastung aus Training, Spielbetrieb und Abiturprüfung auf sich zu nehmen beabsichtigt“, so Geißler. Die 18-Jährige hat zuletzt in der 3. Liga beim Regionalligisten Ost Chemnitzer Polizeisportverein gespielt. „Die Mannschaft wird die für die kommende Saison beantragte Lizenz nicht wahrnehmen, weshalb ich auf den Anruf aus Grimma positiv reagiert habe“, so die Burgstädterin. Eine noch größere Herausforderung wird die 2. Bundesliga für die 25-jährige Sandra Seyfferth und die 23-jährige Stephanie Knospe darstellen. Letztere hat zuletzt beim Viertligisten L.E. Volley gespielt, erstere kommt aus dem Sand. „Ich bin gespannt, wie ich auf dem Parkett zurechtkomme und wie mir die Umstellung gelingen wird, weicher fällt man auf jeden Fall im Sand“, so die Hamburgerin, die in Grimma das kleine Volleyball-Einmaleins gelernt hat und alsbald von Alster an die Mulde zurückzukehren beabsichtigt. Ob die Heimspielstätte des VVG, für die das Fließgewässer namensgebend ist, vom Munari-Team auch in der neuen Saison wieder zu einer Festung ausgebaut werden kann, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Präsident Frank Geißler machte unter Zuhilfenahme der Statistik seinen Damen diesbezüglich Mut. „Wir haben in den letzten Jahren 80 Prozent aller Heimspiele gewonnen, was zweifelsohne eine Wahnsinnsquote ist. Um das Publikum wieder auf unsere Seite zu ziehen, wird es wichtig sein, um jeden Ball zu kämpfen.“ Und das man als Einheit auftritt. Und zwar im Punktspiel wie im Training. „Aufgrund der Leistungsunterschiede ist es zwingend erforderlich, dass alle Spielerinnen an einem Strang ziehen und die gestandenen unter ihnen den neuen den Rücken stärken und dass mit spielerischen Defiziten professionell umgegangen wird“, so Geißler, dem zufolge der aktuelle Elfer-Kader bis zum Beginn des Spielbetriebes um eine neue Mittelblockerin sowie eine Außenangreiferin erweitert werden soll. „13 mag viel klingen, de facto stehen dem Coach aber oft nicht mehr als acht Spielerinnen zur Verfügung.“ Apropos Coach: „Ich bin aber überzeugt, dass Jorge Munari ein schlagkräftiges Team wird formen können“, so Frank Geißler. Ein Team, das immerhin eine der besten Zuspielerinnen und Libera der Staffel und zudem eine äußerst erfolgreiche Mittelblockerin in seinen Reihen hat. „Ich bin gespannt, was Jorge um dieses Gerüst herum wird aufbauen können.“ Roger Dietze

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